Underberg-Chef Mocken: „Unser Firmenzustand ist besser als das Rating“

DAS INVESTMENT.com: Warum nicht in Stuttgart? Die hatten doch schon Erfahrung.

Mocken: Weil unsere Firma ihren Sitz in der Nähe von Düsseldorf in Rheinberg hat. Außerdem waren wir in Düsseldorf die ersten Emittenten, wir konnten dort etwas Neues aufbauen. Das ist uns gelungen. Inzwischen wollen einige Unternehmen nachziehen.

DAS INVESTMENT.com: Das Handelsblatt warnt bei der Underberg-Anleihe vor einem Kater. Creditreform vergibt das Rating BB+ für Underberg und BB für Valensina. Damit gelten beide als spekulativ. Stört Sie die Benotung?

Mocken: Nein, damit kann ich leben. Schauen Sie, das Traditionsunternehmen Dürr ist noch schlechter bewertet, und Air Berlin hat sogar gar kein Rating. Außerdem ist unser Firmenzustand in Wahrheit besser als das Rating. So ist die Marke Underberg mehr als 100 Millionen Euro wert, die Marke Asbach sogar über 150 Millionen Euro. Diese Werte stehen aber nicht einmal in der Bilanz. Und das sind noch nicht alle unsere Marken.

DAS INVESTMENT.com: In den Anleiheunterlagen steht, dass Sie sich mit dem Geld neue Märkte erschließen wollen. Welche Länder peilen Sie an?

Mocken: Brasilien, Russland und China. Da sind wir schon vertreten, wollen das aber ausbauen.

DAS INVESTMENT.com: Fehlt nur noch Indien zum Bric-Quartett.

Mocken: Ja, das streben wir mittelfristig auch an. Aber wir haben in Indien noch nicht das geeignete Personal für eine Vertretung gefunden. In den anderen drei Ländern sind wir jeweils mit guten Mannschaften am Start, die die Länder sehr gut kennen.

DAS INVESTMENT.com: Mal Hand aufs Herz – darf es nach dem Essen manchmal nicht auch ein Kümmerling sein?

Mocken: Nein. Kümmerling, Jägermeister, und wie sie alle heißen, sind nur Halbbitter. Echte Bitter sind dagegen Underberg und Fernet Branca. Und ich trinke dann tatsächlich nur Underberg oder gar nichts.