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Ungebundene Fonds Diese Anleihen-Strategien verfolgen Goldman Sachs, Blackrock, J.P. Morgan AM & Co.

Obwohl ungebundene Anleihefonds - lange Zeit angepriesen wegen der Möglichkeit, in jeder Marktphase zu glänzen - bisher nicht nachhaltig über die Jahre gute Ergebnisse abliefern konnten, sind Fondsmanager davon überzeugt, dass ihre Zeit jetzt gekommen ist. Der seit drei Jahrzehnten andauernde Bullenmarkt der Bonds steht möglicherweise vor seinem Ende. Donald Trumps Wahlsieg hat die Aussichten für Inflation und Wachstum und somit auf steigende Zinsen erhöht, sowohl in den USA als auch im Rest der Welt.

Dieses Szenario favorisiert Fonds, die immer dort investieren können, wo es die höchsten Erträge gibt - ganz ohne Zwang in Bezug auf Laufzeit, Geographie oder sogar Bonitäts-Qualität.

Offene Flanke im Bezug auf steigende Zinsen

"Dies könnte die Wiedergeburt ungebundener Bond-Fonds sein", meint Jonathan Beinner, Chief Investment Officer Global Fixed Income bei Goldman Sachs Asset Management, der mit seinem Team für ein Anlagevolumen von mehr als eine Billion Dollar verantwortlich ist. "Die meisten Investoren haben eine offene Flanke im Bezug auf steigende Zinsen, vermutlich mehr als ihnen bekannt sein dürfte."

Ungebundene Anleihefonds (auch Benchmark-Freie, Non-Traditional oder Absolut Return Fonds genannt), deren Anfang ungefähr zehn Jahre zurück liegt, erhielten 2013 extreme Mittelzuflüsse. Hauptsächlich getrieben von der Angst vor steigenden Zinsen. Die letzten beiden Jahre kehrten ihnen Investoren jedoch den Rücken, zu Gunsten von einfacheren, preisgünstigeren Lösungen wie börsengehandelten Fonds (ETFs). In den ersten elf Monaten des Jahres 2016 betrugen die Mittelrückflüsse in der Spitze 21 Milliarden Dollar - fast 20 Prozent der gesamten Anlageklasse und laut Fondsbeobachter Morningstar Inc. ein Negativrekordjahr.

Und dies trotz der Tatsache, dass ungebundene Fonds eines der besseren Jahre erlebten. Der durchschnittliche Ertrag 2016 lag bei 5,15 Prozent - und das im Angesicht eines weltweiten Ausverkaufs an den Rentenmärkten, welcher im letzten Quartal mehr als 3 Billionen Dollar an Wert vernichtete. Für das Jahr 2016 kam der Bloomberg Barclays Global Aggregate Bond Index auf ein Plus von 2,1 Prozent.

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Manche Fondsmanager meinen, dass einige Investoren deshalb zurückhaltend sind, weil die Fonds im Ruf stehen etwas zu freizügig zu agieren.

Für gewöhnlich meiden die ungebundenen Fonds allzu großes Exposure in langlaufenden Papieren und versuchen Erträge durch opportunistische Investments zu generieren. Diese reichen von Hochzinsanleihen bis hin zu Währungen oder auch Rohstoffen und Derivaten. Das erzeugt die Wahrnehmung - zu recht oder unrecht - dass sie möglicherweise übertrieben große Risiken eingehen, um Ertrag zu erzielen.

Rick Rieder von BlackRock Inc. ist unbeirrt. Er sagt, Investoren werden ungebundene Fonds noch schätzen lernen, wenn Zinsen und Volatilität steigen.

“Die Leute suchen nach sicheren Häfen im Rentenmarkt mit weniger Volatilität,” sagt Rieder, Chief Investment Officer für Renten bei BlackRock, dem weltweit größten Vermögensverwalter.

Nichts desto trotz gibt es wenig Einigkeit unter den Fondsmanagern ungebundener Fonds, was oder wo die besten Investments 2017 sein mögen.