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Uni-Profi-Rente Widerspruch gegen Uniglobal Vorsorge: Pros und Cons

Wolfram Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment
Wolfram Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment

Die Fondsgesellschaft Union Investment baut ihr Fondsriester-Produkt Uni-Profi-Rente um. Der bislang bestehende Fonds Uniglobal wird in den Fonds Uniglobal Vorsorge überführt. 

Warum sollten Anleger den Wechsel von Uniglobal zu Uniglobal Vorsorge akzeptieren? Diese Frage stellte DAS INVESTMENT.com dem Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment Wolfram Erling. Die Antwort lässt sich in zwei Gründe zusammenfassen.

1. Die Wahrscheinlichkeit für eine Umschichtung in den Rentenfonds reduzieren

„Die Kunden der UniProfiRente sollen auch in Zeiten schwankender Kapitalmärkte und niedriger Zinsen weiterhin möglichst lange von den Ertragschancen der Aktienmärkte profitieren. Mit der Weiterentwicklung wollen wir die Umschichtungswahrscheinlichkeit von UniGlobal-Beständen in UniEuroRenta reduzieren und damit die langfristigen Ertragschancen der UniProfiRente-Kunden erhöhen. Unsere Berechnungen zeigen, dass es bei den Börsenrückgängen in den letzten Jahren mit einer aktiveren Steuerung des Investitionsgrades zu weniger Umschichtungen gekommen wäre und somit mehr Anleger von den Chancen der Aktienmärkte profitiert hätten.

2. Die Garantie bleibt und die Kosten halten sich in Grenzen

Einige Anleger befürchten beim Uniglobal Vorsorge hohe Transaktionskosten bei der Steuerung des Investitionsgrads. „Würden wir bei einem Börsenrückgang Aktien verkaufen und bei einem Anstieg wieder kaufen, wäre das in der Tat der Fall“, entgegnet Erling. Das Management-Team des Uniglobal Vorsorge hingegen setze auf „sehr kostengünstige Derivate, mit denen wir die Aktien behalten und gleichzeitig gegen Kursverluste absichern können“. Außerdem nehme das Team die Absicherung nur in fallenden Märkten vor. „Da ist jeder Anleger froh, wenn wir den Verlust für ihn minimieren können“. Außerdem erfolge der Austausch der Fondsanteile kostenlos und die Garantie bleibe selbstverständlich bestehen. 

Für einen Widerspruch spricht die geringe Erfahrung und mäßige Perfomance der Trendfolge-Fonds

Doch das Konzept steht und fällt mit dem Trendfolge-Modell. Je nach Börsenlage liegt der Investitionsgrad in Aktien zwischen 51 Prozent und 120 Prozent. „Um einen Börsentrend zu identifizieren, setzen wir auf eine Vielzahl von Indikatoren aus der technischen Analyse, beispielsweise auf Signale aus einem Vergleich von kurzfristigen und langfristigen gleitenden Durchschnitten“, erklärt Erling. Union Investment habe Erfahrung mit Trendfolgesystemen, die im institutionellen Bereich und seit kurzem auch bei anderen Privatkundenfonds eingesetzt werden.

Mit Privatkundenfonds meint Erling den Unikonzept Portfolio und Unikonzept Dividenden, die im Juli vergangenen Jahres aufgelegt wurden. Das Management-Team der beiden Produkte setzt auf das Trendfolgemodell Trend Protector. Mit mäßigem Erfolg. Laut dem Online-Dienst des Analysehauses FWW, Fondsweb.de, legte der Unikonzept Portfolio auf Halbjahressicht um 2,1 Prozent zu. Damit schneidet der Fonds schlechter ab als der Sektordurchschnitt, der im gleichen Zeitraum um 7,38 Prozent nach oben ging. Ein ähnliches Bild ergibt sich seit Jahresanfang: Hier liegt der Unikonzept Portfolio mit 1,3 Prozent knapp 4 Prozentpunkte unter dem Klassendurchschnitt (6,1 Prozent).

Ähnlich schneidet der Unikonzept Dividenden ab. Auf Halbjahressicht liegt der Fonds mit 12,7 Prozent 4 Prozentpunkte unter dem Klassendurchschnitt (16,8 Prozent). Seit Jahresanfang beträgt die Differenz rund 3,5 Prozent (12,3 Prozent versus 15,8 Prozent). 

Jüngere sollen widersprechen, Ältere nicht

Doch wenn es um Performance-Kennzahlen geht, ist der Zeitraum von einem Jahr nur wenig aussagekräftig. Langfristig soll das besser werden, versichert Erling. „Über fünf bis zehn Jahre hinweg wird der neue Uniglobal Vorsorge eine höhere Rendite aufweisen als der Uniglobal. Sonst haben wir etwas falsch gemacht“, sagt er.

Ob Erling und sein Team dieses Versprechen halten sei dahin gestellt. Besonders jüngere Sparer sollen widersprechen, rät Finanztest von der Stiftung Warentest in ihrer Online-Ausgabe. Damit würden sie die Möglichkeit nutzen, voll in Aktien investiert zu sein. Älteren Sparern rät Finanztest hingegen von einem Widerspruch ab. Wer deutlich weniger als 20 Jahre bis zum Renteneintritt habe, soll die Umstellung akzeptieren, da ihm ansonsten schon bei kleineren Börsendellen die Umschichtung vom Aktien- in den Rentenfonds drohe.

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