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Union-Investment-Manager Frank Thormann über Anlage-Chancen 2015 Herr Thormann, geht die Rally an den Aktienmärkten weiter?

Herr Thormann, geht die Rally an den Aktienmärkten weiter?
Bislang geht die von Frank Thormann verfolgte Strategie auf: Im jüngsten Crashtest von 395 globalen Aktienfonds landet sein Fonds Uni-Favorit Aktien auf Rang 2.

DER FONDS: Geht die Rally an den Aktienmärkten weiter?

Frank Thormann:
Wir sehen durchaus noch Potenzial, insbesondere in den Industriestaaten. Doch auch in den Schwellenländern gibt es wieder vereinzelt Chancen.

Die besten globalen Aktienfonds

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 JO Hambro Global Select 145 90 0 55 2611
2 Uni-Favorit Aktien 141 36 15 90 538
3 Robeco Global Premium Equities 131 40 1 90 701
4 Uni-Global Equities World USD 125 16 42 67 978
5 Invesco Global Structured Equity Fund 125 65 0 60 256
390 weitere Fonds >>
Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 9. April 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis
Quelle: Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 9. April 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis


Was könnte die Märkte weiter antreiben?

Die positive konjunkturelle Dynamik und die lockeren Notenbankpolitik stimmen uns zuversichtlich. Aktien aus der Eurozone profitieren zusätzlich von der aktuellen Euro-Schwäche, die sich insbesondere auf exportstarke Unternehmen vorteilhaft auswirkt.

Wo liegen die größten Risiken?

Neben geopolitischen Risiken ist sicherlich ein eventueller Austritt Griechenlands aus der Eurozone ein möglicher Belastungsfaktor. Allerdings sind dem Markt die Risiken bewusst, ein solcher Grexit oder eine Pleite Athens käme nicht mehr vollends überraschend. Die Auswirkungen dürften deshalb im Großen und Ganzen beherrschbar sein.

Ihr Fonds ist zu fast 60 Prozent in den USA investiert. Wo sehen Sie dort besonders gute Chancen?

Der Fonds ist stark auf die Einzeltitel-Auswahl mit langfristigem Investmenthorizont ausgerichtet. Das bedeutet, dass bei der Auswahl der Unternehmen der Konzernsitz eine weit untergeordnete Rolle spielt. Das relativ große Gewicht von US-Unternehmen im Portfolio rührt also daher, dass wir in den USA einfach viele Gesellschaften finden, die unseren Kriterien genügen. Entscheidend für uns sind die Ertragskraft, die Rentabilität und die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells, eine attraktive Bewertung und ein für die Aktie positiver fundamentaler Faktor oder Wendepunkt. Letzteres kann zum Beispiel ein Wechsel im Management sein oder ein neues Produkt.

Die Eurozone ist mit etwa 14 Prozent relativ schwach im Fonds vertreten. Macht die konjunkturelle Erholung die Unternehmen dort nicht interessant?


Wir finden derzeit in der Eurozone nicht allzu viele Unternehmen, die unseren Ansprüchen genügen. Das steht aber in keinem Zusammenhang mit der konjunkturellen Situation im Währungsraum.

Gilt das auch für Schwellenländer, oder kommen die grundsätzlich nicht ins Portfolio?


Auch hier finden wir aktuell nicht die richtigen Unternehmen. Das bedeutet nicht, dass wir in den Emerging Markets grundsätzlich keine Chancen sehen. Viele Unternehmen im Fonds erwirtschaften dort substanzielle Erträge. Philip Morris zum Beispiel sitzt in den USA – den Ergebnisbeitrag der Vereinigten Staaten für das Unternehmen kann man allerdings vernachlässigen. Genau genommen setzen wir mit unserem Engagement bei Philip Morris auf die Schwellenländer, auch wenn es sich um einen US-Konzern handelt.

Und auf der Sektoren-Seite, wo werden Sie hier fündig?

Unter anderem bei Technologietiteln und Basiskonsumgütern. Bei den Versorgern oder Telekommunikations-Unternehmen hingegen finden wir selten etwas, weil es hier weniger Namen mit guten Geschäftsmodellen gibt.

Wie unterscheidet sich der Fonds in seiner Strategie zum deutlich bekannteren Uniglobal?


Ein wesentlicher Unterschied resultiert aus der Größe. Weil der Uni-Favorit Aktien deutlich kleiner ist, ist er auch beweglicher und kann am Markt schneller agieren. Zudem ist das Portfolio im Uni-Favorit Aktien konzentrierter: Der Uniglobal investiert derzeit in fast 200 Titel, während ich eine Portfoliogröße zwischen 40 und 80 Aktien anstrebe. In der strategischen Ausrichtung ähneln sich beide durchaus, die Analyse-Raster für die Unternehmen sind vergleichbar. Allerdings hat natürlich jeder Portfoliomanager seinen eigenen Stil. Daher spielt bei mir das reine Stockpicking eventuell eine noch größere Rolle als bei anderen Kollegen, die auch makroökonomische Aspekte berücksichtigen.

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