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Unter Beobachtung Morningstar-Ratings für DWS-Fonds von Tim Albrecht ausgesetzt

Auf die Ankündigung, dass Fondsmanager Tim Albrecht zu Jahresende die DWS verlässt, hat Morningstar schnell reagiert: Das Analysehaus hat die qualitativen Ratings für alle von Tim Albrecht gemanagten Fonds ausgesetzt. Betroffen sind der DWS Deutschland und sein Luxemburger Pendant Deutsche Invest I German Equities (vorher mit Silber bewertet) sowie der DWS Aktien Strategie Deutschland (vorher mit Bronze bewertet).

Dass die Analysten bei Fondsmanager-Wechseln den betroffenen Fonds das qualitative Rating entziehen, ist bei Morningstar üblich. Die Fonds kommen vorübergehend auf den Prüfstand.

Dem DWS Aktien Strategie Deutschland ist das schon einmal passiert: Vor ziemlich genau zwei Jahren kündigte die damals noch Deutsche Asset Management genannte DWS an, dass ihr langjähriger Fondsmanager Henning Gebhardt zu Jahresende das Haus verlässt. Gebhardt wechselte, wie jetzt auch Tim Albrecht, zur Hamburger Privatbank Berenberg. Daraufhin setzte Morningstar den Aktien Strategie Deutschland vorübergehend „under review“. Nachdem die Analysten sich Gebhardts Nachfolger Tim Albrecht genau angesehen hatten, erhielt der Fonds rund einen Monat später sein qualitatives Rating zurück: Er war allerdings um eine Rating-Note abgesackt und erhielt statt des vormaligen „Silbers“ nur noch ein „Bronze“. Die Note behielt Morningstar in der Folge bei.

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Nach Tim Albrechts angekündigtem Weggang widerfährt dem Aktien Strategie Deutschland jetzt noch einmal das gleiche Schicksal. Laut DWS sollen die Albrecht-Fonds von Christoph Ohme und Hansjörg Pack weitergeführt werden. Von Morningstar heißt es dazu:  „Albrechts Fonds werden von seinen stellvertretenden Managern übernommen, die beide langjährige Mitglieder des Deutschland-Aktienteams der DWS sind und damit mit den Strategien vertraut sind.“

"Schwierig, die Lücke zu schließen"

Trotzdem sind die Analysten offenbar skeptisch: Auch wenn Hansjörg Pack zuletzt immer mehr Verantwortung beim DWS Aktien Strategie Deutschland übernommen habe, sei es Tim Albrecht gewesen, der die Anlageleitlinien vorgegeben habe. Pack könne keinen offiziellen Track Record in einer vergleichbaren Strategie vorweisen, gibt Analystin Barbara Claus zu bedenken.

Die Nachfolger von Tim Albrecht treten ein noch verzwickteres Erbe an als vor rund zwei Jahren Tim Albrecht selbst, als er die Nachfolge von Henning Gebhardt übernahm: „Der Weggang von Albrecht ist ein weiterer herber Schlag für das Team. Während wir unsere Überzeugung auch nach Gebhardts Weggang beibehalten hatten, halten wir es nun für schwierig, dass sich die Lücke, die Albrecht nach seinem Weggang hinterlässt, durch die verbleibenden Manager schließen lässt“, heißt es von Morningstar.

Analystin Claus hat angekündigt, dass die genannten Fonds nach Rücksprache mit den Albrecht-Nachfolgern „zeitnah“ neue Fondsratings erhalten sollen. Nach der Revision noch einmal "Bronze" beziehungsweise "Silber" zu erhalten, dürfte für sie angesichts der Zweifel im Hause Morningstar allerdings schwierig werden.

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