LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 25.01.2011 - 16:33 Uhrin MärkteLesedauer: 5 Minuten

Unternehmensanleihen aus Schwellenländern: Viel Zins bei wenig Risiko?

Seite 2 / 2

Der Markt für Unternehmensanleihen aus Schwellenländern ist von 2001 bis 2009 extrem angewachsen, von etwa 230 auf über 800 Milliarden US-Dollar in Hartwährungen und von ungefähr 720 auf 2.800 Milliarden US-Dollar in lokalen Währungen.

Ein Grund für dieses rasante Wachstum ist unter anderem ein Ungleichgewicht zwischen Zinssatz und Ausfallraten: Während die Ausfallraten aktuell sogar niedriger sind als bei Unternehmensanleihen in Industrieländern, spiegelt sich dies in den Zinssätzen nicht wider. Dadurch ergeben sich Chancen: Höhere Renditechancen als vergleichbare Anleihen, aber geringere Risiken durch stabiles Wirtschaftsumfeld.

Risikofaktor Inflation

Welche Risiken müssen Anleger im Segment Unternehmensanleihen aus Schwellenländern beachten? Eine hohe Korrelation der aktuellen Entwicklung von Unternehmen aus Schwellenländern mit dem positiven Trend der Rohstoffpreise ist wenig überraschend.

Langfristig ist nach den Theorien der wachsenden Weltbevölkerung und der damit einhergehenden Verknappung von Rohstoffen mit weiteren Preissteigerungen in diesem Segment zu rechnen. Dies kann zur Inflation und in der Folge zu restriktiven Maßnahmen der dortigen Fiskal- und Geldpolitik führen.

In Verbindung mit den lauter werdenden Rufen nach protektionistischen Maßnahmen in den USA und Europa kann sich die Exportabhängigkeit dieser Schwellenländer negativ auswirken. Schließlich sind immer auch politische Risiken bei Investitionen in diesem Bereich enthalten, die durch eine oftmals fehlende Transparenz verstärkt werden.

Unterm Strich spricht im Moment jedoch vieles für das Segment Unternehmensanleihen aus Schwellenländern. Die vielfältigen und zahlreichen Probleme entwickelter Volkswirtschaften und die Suche der Anleger nach Rendite unterstützt die positive Entwicklung dieses Segments.

Unter der Berücksichtigung der angesprochenen Risiken bieten sich für den Anleger gute Chancen. Viele Investoren haben dies im Verlaufe des Jahres 2010 bereits für sich nutzen können.

Vielversprechende Anleihenfonds

Das Segment Schwellenländer-Anleihen ist groß genug für Publikumsfonds: Den Threadneedle Emerging Market Corporate Bonds gibt es zwar schon seit 2002, aber erst im März 2010 wurde der Schwerpunkt von Staatsanleihen zu Unternehmensanleihen aus den Emerging Markets verschoben.

Die größten Anteile stellen Titel aus Osteuropa und Südamerika. Kleiner ist derzeit Asien gewichtet, vereinzelt wird auch im Mittleren Osten und in Afrika investiert. Threadneedle beschäftigt erfahrene Teams sowohl beim Management von Unternehmensanleihen, wie auch für Schwellenländerbonds.

Noch jünger ist der Sparinvest Emerging Markets Corporate Value Bond, der gerade erst im September 2010 aufgelegt wurde. Auch hier gilt, dass Sparinvest über ein erfahrenes Renten-Team und viel Erfahrung in Schwellenländern verfügt. Auch dem Fonds ist es zuzutrauen, dass er die Renditechancen des neuen Segmentes nutzt.

Der Autor: Max Schott ist Geschäftsführer des auf Absolute Return-Strategien spezialisierten Asset Managers Smart-invest GmbH mit Sitz in Stuttgart. Das Unternehmen wurde 2007 aus der unabhängigen Vermögens-verwaltungsgesellschaft Sand und Schott heraus als institutioneller Asset Manager gegründet.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion