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Unternehmensanleihen Warum gefallene Engel wie Schaeffler bald Stars werden könnten

Auf Europas recht mitgenommenem Markt für Unternehmensanleihen muss sich das, was in den Keller rutscht, irgendwann auch wieder nach oben bewegen. Das ist die Theorie, die Analysten des US-Finanzkonzerns Bank of America Merrill Lynch auf rund 50 Milliarden Euro an Ramsch-Bonds in Europa anwenden, die davor stehen, in diesem Jahr von den Rating-Agenturen auf die Qualitätsstufe Investment-Grade angehoben zu werden. Zu verdanken haben die Papiere das unter anderem der anhaltenden Erholung des Kontinents von der Staatsschuldenkrise und von dem Einbruch bei den weltweiten Rohstoffpreisen.

Anglo American, Telecom Italia und Gazprom – mit Schuldverschreibungen, die fast ein Zehntel des Euro-Hochzins-Index ausmachen – haben den Analysten zufolge gute Chancen, in diesem Jahr in der Bonität heraufgestuft zu werden. Ebenfalls auf der Liste zu finden: Schaeffler und Deutsche Lufthansa.

„In einem ruhigeren politischen Umfeld, einer positiven Berichtssaison und mit einem offenbar gesünderen weltweiten Wirtschaftswachstum gehen wir davon aus, dass es eine signifikante Anzahl an aufsteigenden Sternen geben wird“, erklärten die Analysten unter der Führung von Souheir Asba in einer aktuellen Research-Mitteilung für Kunden. „Europa scheint bereits den Trend anzuführen.“

Der Anfang einer Erholung

Der Trend markiert den Anfang einer Erholung auf dem Markt für Unternehmensanleihen, nachdem mehr als 220 Milliarden US-Dollar an Papieren weltweit im Rahmen des Ölpreis-Crashs 2015 auf Ramsch herabgestuft worden waren.

Europäische Konzerne befinden sich in einer besonders starken Position, weil sie bereits Schulden abgebaut haben, um dem trägen Wachstum und den zunehmenden Unsicherheiten Rechnung zu tragen, heißt es in dem Papier der Analysten.

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So genannte aufsteigende Sterne – oder Anleihen, die auf Investment-Grade angehoben werden – stellen eine Kaufgelegenheit dar, weil die Papiere damit geeignet sind, von einer breiteren Gruppe an Investoren gekauft zu werden.

Anleihen an der Schwelle

Den Analysten zufolge stehen Hochzins-Papiere von rund 25 europäischen Unternehmen derzeit an der Schwelle zu einer Heraufstufung. Eine solch hohe Anzahl sei zuletzt vor der globalen Finanzkrise verzeichnet worden.

Renditen beginnen in aller Regel zu sinken, wenn Anleihen, deren Bonitätsnote eine Stufe unterhalb von Investment-Grade liegt, ein positiver Ausblick von einer der Rating-Agenturen bescheinigt wird, stellen die Analysten weiter fest. Die Renditen würden dann in den Tagen nach dem Schritt um weitere bis zu 10 Prozent fallen.

„Je früher, desto besser. Aber wer die vor-positive Mitteilung und die nach-positive Mitteilung verpasst - selbst nach der Heraufstufung des Ratings gibt es noch ordentlichen relativen Wert“, heißt es in der Analyse.

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