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Ursachen der weltwirtschaftlichen Instabilität

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Wie sieht nun die Vermögensbilanz, also die Haben-Seite, aus?

Auf Basis der ONS-Daten (Office for National Statistics), errechnete Haver Analytics nachstehenden Chart. Auf der rechten Y‐Achse sind die Haushaltsschulden im Vergleich zum BIP aufgetragen. Eben jene 109 Prozent, die auch im aggregierten Chart auf der Vorseite ausgewiesen sind. Das Netto‐Haushaltsvermögen der britischen Haushalte (linke Y‐Achse), also bereits abzüglich der Haushaltsschulden, beträgt über 500 Prozent des BIP (!).

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Ein Vielfaches der Haushaltsschulden. Ein Einzelfall? Aus dem Spiegel (15.02.) zitiert: „Rund 10.000.000.000.000 Euro besitzen die Deutschen. In Worten: zehn Billionen. Auf diesen Wert summierte sich das Geld‐ und Immobilienvermögen der privaten Haushalte im dritten Quartal 2011, wie der Bundesverband Deutscher Banken auf Basis von Bundesbank‐Daten mitteilte. Zieht man die 1,5 Billionen Euro Kreditschulden ab, bliebe ein Nettovermögen von rund 8,5 Billionen Euro. Sachvermögen wie Autos, Möbel, Schmuck und Kunstsammlungen noch gar nicht eingerechnet. [...] Das Vermögen der deutschen Sparer würde reichen, um die Staatsschulden der Bundesrepublik von knapp 2,1 Billionen Euro viermal zurückzuzahlen. Oder die Verbindlichkeiten aller 17 Euro‐Staaten zu übernehmen.“

„Öffentliche Armut, privater Reichtum“ war eine bekannte These in den 50er und 60er Jahren. Diese Beschreibung passt auch auf die Entwicklungstrends von Staatsverschuldung und Staatsvermögen einerseits sowie Privatvermögen andererseits über die vergangenen Jahrzehnte in Deutschland.

Nein, die positive Vermögenssituation der Haushalte in Großbritannien ist keine Ausnahme, sondern die Regel unter den OECD-Ländern.

Nun sind die im Spiegel aufgestellten Vergleiche durchaus als Milchmädchen‐Rechnungen einzuordnen. Und trotzdem wird eines klar: Der Konsument nennt ein großes Haushaltsvermögen sein Eigen, zwar stark ungleich verteilt, aber trotzdem in Summe als Manövriermasse vorhanden.

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