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Ursachenforschung Was Europa in die Deflation treibt

Sechs, setzen

Der EZB muss man vermutlich nach 2013 und 2014 auch 2015 wieder eine mangelhafte Leistung bei ihrer Kernaufgabe aussprechen. Primär soll sie die Preisstabilität in der Eurozone gewährleisten. Die ist nach einhelliger Meinung erreicht, wenn die Inflation nahe 2 Prozent liegt. 2013 lag die Teuerungsrate bei 1,3 Prozent, 2014 bei 0,4 Prozent und droht für 2015 sogar negativ auszufallen. Zuletzt lag sie bei minus 0,1 Prozent.

Dabei müht sich die EZB redlich: Erst im März hat sie ein Anleihe-Aufkaufprogramm von monatlich bis zu 60 Milliarden Euro aufgelegt und dabei eine massive Ausweitung der eigenen Bilanz in Kauf genommen. Der Start des Quantitative-Easing-Programms hatte im Frühjahr die damaligen deflationären Tendenzen im Wirtschaftskreislauf überwunden. Wie sich jetzt herausstellt, aber nur für kurze Zeit. Vorerst scheint der Effekt verpufft.

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Nach offizieller Lesart herrscht auch momentan noch keine Deflation – trotz einer Teuerungsrate von minus 0,1 Prozent im September. Dafür müssten die Preise anhaltend fallen. Doch was löst aktuell den Deflationsdruck aus? Immerhin ist es nach der Finanzkrise 2008 und der Eurokrise 2011/2012 das dritte Mal innerhalb eines Jahrzehnts, dass das Deflationsgespenst Europa im Griff hat.

Ursprung ist diesmal die Krise der Schwellenländer. Die schwachen Währungen von Brasilien, Russland, Indonesien, Malaysia und China sind klare Anzeichen für ein langsameres Wachstum von deren Volkswirtschaften. Mit Folgen für die Weltwirtschaft: Es sinkt die Nachfrage nach Rohstoffen und Waren seitens der Emerging Markets.

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