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US-Aktien Mehr Rendite dank starkem Dollar

Stephan Albrech ist Vorstand der Vermögensverwaltung Albrech & Cie (Foto: Albrecht)
Stephan Albrech ist Vorstand der Vermögensverwaltung Albrech & Cie (Foto: Albrecht)
6 Prozent in nur drei Monaten – so stark ist der Euro im Verhältnis zum Dollar gefallen. Was unsere Importe verteuert, freut Anleger, die bereits in den USA investieren: Sie verbuchen neben den Kurszuwächsen am Aktienmarkt auch Währungsgewinne.

Die gute Nachricht für sie: Die Talfahrt des Euro dürfte dank der besseren US-Konjunktur und der Politik der Notenbanken noch einige Monate weitergehen.

Steigen der US-Aktienmarkt und der Dollar im Verhältnis zum Euro gleichzeitig, profitieren Aktienanleger doppelt: Ihr Portfolio wächst nicht nur wegen der Dividenden und Kurszuwächse, sondern auch, weil der Euro-Wert ihres Depots durch den steigenden Dollar zunimmt.

Das Risiko besteht darin, dass sich dieser Trend umkehren könnte. In diesem Fall können sie mit ihrer Geldanlage trotz Kursgewinnen am Aktienmarkt in die roten Zahlen kommen.

Konjunkturelle Kontinentaldrift

Doch danach sieht es zurzeit nicht aus – im Gegenteil. Denn die USA und die Euro-Zone driften in mehrerer Hinsicht auseinander. Zum einen konjunkturell: Das Wirtschaftswachstum in Europa stagniert bestenfalls, und in Deutschland beginnt der Konjunkturmotor unter dem Eindruck von  Ukraine-Krise und kriegerischen Konflikten im Mittleren Osten zu stottern.

In Amerika indes rechnet man nach dem aktuellen Quartal mit einem jährlichen Wirtschaftswachstum von 3 Prozent.

EZB will knappe Billion in Märkte pumpen

Damit verbunden gehen auch die Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks verschiedene Wege: Während die Federal Reserve (Fed) inzwischen „nur“ noch für 15 Milliarden Dollar monatlich Wertpapiere kauft, setzt die Europäische Zentralbank gerade zu ihrem zweiten großen  Kaufprogramm an.

EZB-Präsident Mario Draghi ließ vor Kurzem erkennen, was ihm vorschwebt: Um die Konjunktur anzukurbeln, will die Notenbank ihre Bilanz auf das Niveau von 2012 heben, als die Euro-Krise ihren Höhepunkt erreichte und sie drei Billionen Euro in den Büchern hatte – knapp eine Billion mehr als aktuell.

Das Mittel dazu: ein umfangreiches Credit-Easing, das die Banken zur Kreditvergabe an Unternehmen und Haushalte vor allem in Südeuropa motivieren soll.

Fed könnte Zinsen schneller erhöhen


Der jüngste Dollaranstieg beziehungsweise Euro-Rückgang ist ein  durchaus gewolltes Ergebnis der  unterschiedlichen Konjunktur und Geldpolitik. Dieser Trend könnte an Fahrt gewinnen, wenn die Fed die Leitzinsen flotter anhebt als bislang gedacht.

Eben darauf deuten die jüngsten Konjunkturerwartungen der Notenbank hin. Die Konsequenz: Der US-Leitzins wird nach Bankprognosen bis Ende 2016 von derzeit null auf drei Prozent steigen – und der Euro im nächsten Jahr bis auf 1,15 Dollar fallen, wie die US-Großbank Morgan Stanley mutmaßt.

US-Aktien bleiben noch eine Weile interessant

Vor diesem Hintergrund sollten Anleger trotz neuer Höchststände der amerikanischen Börsen dort investiert bleiben beziehungsweise in Korrekturen kaufen. Denn der weiter erstarkende Dollar beschert Käufern aus Deutschland selbst dann Gewinne, wenn die Kurse stagnieren sollten.

Heikel wird es erst, wenn die Federal Reserve die ersten Zinserhöhungen hinter sich hat und sich die höheren Zinsen auf den Aktienmarkt auswirken. Doch bis dahin könnte noch ein Jahr ins Land gehen.

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