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US-Fondsgesellschaft Pimco sucht für Wachstumsschub 100 neue Mitarbeiter

Pimco-Chef Emmanuel Roman
Pimco-Chef Emmanuel Roman | Foto: Man Group

Statt sich darauf zu konzentrieren, Kosten und Provisionen zu kürzen, um im Wettbewerb zu bestehen, will Pimco Geld für Neueinstellungen und Technologie ausgeben, um besser zu werden. Das sagte der 53jährige gebürtige Franzose im Interview mit Bloomberg während der Milken Institute Global Conference im kalifornischen Beverly Hills.

„Da wir stärker zu einer Technologiefirma und stärker ’quantitativ’ werden, stehen wir auch vor anderen Konkurrenten“, sagte Roman. „Das Problem ist nicht, um jemanden von Goldman Sachs zu konkurrieren, sondern es geht um SpaceX“, sagte er mit Bezug auf die Raumfahrtsparte von Elon Musk.

Pimco beschäftigte zum 31. März 2150 Mitarbeiter. Roman hat unter anderem Leute an Bord geholt, die sich mit quantitativer Analyse und Risikomanagement auskennen. Er will eine Vielfalt des Denkens, um die besten Ideen für Handelsstrategien oder Produkte zu finden. Außerdem sucht er Mitarbeiter, die gerne um 5.30 Uhr morgens zur Arbeit gehen, damit sie bei Pimco im kalifornischen Newport Beach sind, bevor der Markt in New York öffnet. Konkurrenz bei der Suche nach Talenten komme von Technologiefirmen aus dem Silicon Valley wie Facebook und Alphabet, sagt er.

„Nach vorne blicken“

Das Anlagevolumen von Pimco, die seit dem Jahr 2000 der Allianz SE gehört, hat sich seit der Welle von Abflüssen nach dem Weggang des früheren Chef Bill Gross im September 2014 wieder stabilisiert. Die Abflüsse beim noch 74 Milliarden US-Dollar schweren Pimco Total Return Fund - einst der weltgrößte Investmentfonds - haben sich verlangsamt, seit die dreijährige Entwicklung besser ist als bei 71 Prozent der Konkurrenzfonds. „Es ist wichtig, nach vorne zuschauen und nicht rückwärts“, sagte Roman.

Aktiv gesteuerte Festverzinslichen-Fonds verzeichneten 2016 und im ersten Quartal dieses Jahres branchenweit Nettozuflüsse, aber sie verlieren immer noch Marktanteile an Indexfonds. Doch Roman ist optimistisch: Analysen von Pimco hätten gezeigt, dass aktive Fixed-Income-Fonds ihre Benchmarks mit einer höheren Quote schlagen als aktiv gesteuerte Aktienfonds.

„Performance ist alles“, sagte Roman. „Wir leben und sterben mit den Zahlen. Wir werden nie der Größte werden, aber wir werden hoffentlich der Beste werden.“

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Reihe von Akquisitionen

Roman hatte 18 Jahre lang für Goldman Sachs gearbeitet, bevor er 2005 zur Hedgefonds-Gesellschaft GlG Partners wechselte. Die Londoner Man Group kaufte GLG 2010 für 1,6 Milliarden US-Dollar und Roman wurde Chef der kombinierten Gesellschaft. Dort schmiedete er den weltgrößten börsennotierte Hedgefondsanbieter durch eine Reihe von Akquisitionen. Im heutigen Markt seien Asset Manager so teuer, dass es schwierig sei, bedeutende Zukäufe für eine Gesellschaft wie Pimco zu finden, sagte Roman.

„Wir gehen davon aus, organisch zu wachsen“, sagte Roman. Gleichwohl geht er von einer stärkeren Konsolidierung unter konkurrierenden Vermögensverwaltern aus - insbesondere bei denjenigen mit einem Anlagevolumen von 100 Milliarden US-Dollar, die in einem Umfeld mit sinkenden Gebühren und steigenden Kosten für Personal, Technologie und Compliance um ihr Überleben kämpfen. „Ich denke, sie werden für den End-Investor etwas traumatisch werden“, sagte Roman, „weil es für die Aktionäre ist, nicht für die Investoren.“

Wachstum für Pimco

Mit seinem Background im Management von Hedgefonds, sucht Roman für Pimco in nicht börsennotierten alternativen Investments nach Wachstum für Pimco. In diesem Segment, das Immobilien, notleidende Aktiva und Hedgefonds umfasst, betreut Pimco rund 27 Milliarden Us-Dollar. Als Leiter des Bereichs hatte Pimco unlängst Greg Hall geholt, einen früheren Hedgefonds-Produktmanager von Blackstone.

Roman hat für die Expansion auch das Ausland ins Auge gefasst, insbesondere Asien und Lateinamerika. Der Markteintritt in China bleibe schwierig aufgrund der Beschränkungen für ausländische Kontrollmehrheiten bei Asset Managern, sagte er.

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