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„US-Investoren fangen gerade erst an europäische Aktien zu kaufen“

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DAS INVESTMENT.com: Leiden die Gewinnmargen, seitdem die Zeit der Blockbuster-Medikamente zu Ende geht?

Döring: Die Branche stand dadurch einige Zeit unter Margendruck. Viele kleine und große Unternehmen haben sich mittlerweile aber konsolidiert, mit anderen Worten, sie haben fusioniert und Kosten gekürzt. . Das gilt übrigens nicht nur für europäische Firmen. Interessanterweise haben aber gerade diese früh erkannt, dass bei den Blockbuster-Medikamenten früher oder später die Umsätze einbrechen. In den vergangenen Jahren haben Europas Pharma-Riesen ihre Hausaufgaben gemacht und ihre Produktpalette diversifiziert.

DAS INVESTMENT.com: Welche anderen Branchen spielen Sie derzeit im Dividendenfonds noch?

Döring: Generell versuchen wir Qualitätstitel zu fairen Bewertungen zu finden. Ein Beispiel ist das Unternehmen Euler Hermes. Hinter dem französischen Kreditversicherer steht die Allianz. Das Unternehmen versichert Warenkredite. Ein Stahlproduzent kann beispielsweise mit Kreditversicherung sicher sein, dass er das Geld für eine Warenlieferung bekommt. Es gibt nur sehr wenige derartige Versicherungsanbieter, dadurch ist Euler Hermes Teil eines Oligopols. Dadurch hat es viel Preismacht, entsprechend hoch ist die Gewinnmarge. So etwas gefällt uns.

DAS INVESTMENT.com: Wie finden Sie die Kombination von Qualitätsunternehmen und fairer Aktien-Bewertung?

Döring: Wir untersuchen das relevante Aktienuniversum und legen in Gesprächen mit den Verantwortlichen der Unternehmen auch schon mal den Finger in Wunden. So versuchen wir Schwächen in den Geschäftsmodellen aufzudecken. Generell unterscheiden wir uns von anderen durch einen etwas konträreren Ansatz. Wir schauen gerne auch in Nischen nach Unternehmen, weil dort oft auch die Bewertungen günstig sind.

Das führt dazu, dass die Unternehmen, in die wir investieren, vielleicht nicht jeder kennt. Beispiele sind JM, ein schwedischer Immobilienentwickler für Wohngebäude, oder Banca Generali, ein Finanzvertrieb, der auf sehr wohlhabende Kunden spezialisiert ist. Während wir im Pharma-Bereich große Unternehmen bevorzugen, interessieren uns in anderen Bereichen auch Small oder Midcaps. Wir sind da eher pragmatisch opportunistisch, schauen links und rechts vom Mainstream.

DAS INVESTMENT.com: Bekommen Sie bei Small Caps schon mal Liquiditätsprobleme?

Döring:
Bevor wir uns eine Aktie detailliert anschauen untersuchen wir dessen Liquidität. Dieser Schritt steht im Research-Prozess ganz vorne, so dass wir praktisch ausschließen können, dass wir beim Auf- oder Abbau der Aktien Probleme bekommen.

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