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US-Schuldengrenze: Was kommt nach der Einigung?

Frank-Rüdiger Griep
Frank-Rüdiger Griep
Lange hat es gedauert bis sich die amerikanische Politik auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze geeinigt hatte. Der Schaden ist deshalb groß, weil die größte Volkswirtschaft der Welt hierbei kein gutes Bild abgegeben hat und die Vorbildfunktion gegenüber anderen Ländern zukünftig leiden wird. Die USA haben ca. 17 Billionen US-Dollar Schulden und dieser Berg wächst jeden Tag weiter. Die Zinsaufwendungen hierfür sind zwar gering. Dennoch wächst die Sorge, dass sich der Schuldenberg nachteilig auf die Wachstumszahlen auswirken wird. Der Spielraum, die Konjunktur mit fiskalpolitischen Maßnahmen zu unterstützen, ist und bleibt klein. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die jüngsten Frühindikatoren, wie der New Yorker Empire State Manufacturing Index, schon eine Wachstumsverlangsamung im Großraum New York aufzeigen.

Insgesamt scheint sich weltweit das Wachstum zu reduzieren, insbesondere die Schwellenländer Indien und Brasilien schwächeln. China erkennt, dass die Industrieleistung und der Export schwächer werden. In Europa zeigt sich ein zweigeteiltes Bild. Irland möchte im Dezember wieder am Kapitalmarkt Geld aufnehmen und wird zukünftig keine weiteren Hilfsmittel aus dem EU-Topf in Anspruch nehmen. Die südeuropäischen Länder scheinen die Talsohle ihres Abschwungs erreicht zu haben, dafür wachsen die nordeuropäischen Länder langsamer als erwartet. Auch für Deutschland zeigt das Herbstgutachten nur noch ein Wachstum von ca. 0,4 Prozent und dieses entspricht der Hälfte der ursprünglichen Prognose aus dem Frühjahr.

Die Kapitalmärkte haben diese Entwicklungen bislang sorglos ignoriert - sie sind weiter gewachsen. So hat der Dax in dieser Woche wieder ein neues Allzeithoch markiert und ich frage mich, wie lange das noch so gehen soll. Die Markttechnik signalisiert zwar noch weitere Kursgewinne, dennoch glaube ich, dass wir uns schon wieder in der Blasenbildung befinden. Kursunterstützend wird die Liquiditätsversorgung der Märkte durch die Zentralbanken sein. So lange Geld gedruckt wird, die Zinsen niedrig bleiben und das Weltwirtschaftswachstum nur wenig steigt, bleiben die Kurse stabil.
Wer allerdings vorsichtig ist, sollte die Aktienquote reduzieren und in Unternehmensanleihen tauschen.

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