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Vanguard Asset Management Die „Meister des Nullsummenspiels“ im Porträt

Tim Buckley: Der Vanguard-Chef betont, dass geringere Produktkosten höhere Erträge für Anleger bedeuten.
Tim Buckley: Der Vanguard-Chef betont, dass geringere Produktkosten höhere Erträge für Anleger bedeuten. | Foto: Vanguard Asset Management

Das Logo der amerikanischen ETF-Spezialisten Vanguard zeigt eine Galeone – ein Kriegs- und Freibeuterschiff aus dem 16. Jahrhundert, schneller und solider als viele ihrer Vorgänger. Ein fast 500 Jahre altes Symbol, dabei ist das Unternehmen gerade einmal 43 Jahre alt. Und als Freibeuter oder Krieger sind die Amerikaner auch nicht unterwegs, sondern eher als disruptive Innovatoren, die es geschafft haben, in wenigen Jahrzehnten den Anlagemarkt in den USA umzukrempeln.

Wichtigster Unterscheidungspunkt zu anderen Anbietern ist die Eigentümerstruktur Vanguards: In den USA sind die Anleger mit ihren Fondsanteilen gleichzeitig am Unternehmen beteiligt. „Wir müssen niemandem eine Cash-Rendite auszahlen, sondern alles, was wir erwirtschaften, kommt unseren Anlegern in Form von geringeren Kosten zugute“, sagt Thomas Merz, Head of Distribution ex UK, anlässlich der Eröffnung des Frankfurter Büros.

Fondsanleger sind an Vanguard beteiligt

Davon können schon seit vergangenem Jahr auch deutsche Anleger profitieren und Fondsanteile der börsengehandelten Indexfonds des Unternehmens erwerben. Auch sie sind über eine ähnliche rechtliche Konstruktion, vergleichbar mit dem deutschen Genossenschaftsprinzip, mittelbare Miteigentümer. Sinken die Verwaltungskosten, erhöht sich ihre Rendite. Je mehr Anleger es gibt, desto mehr sinken die Kosten aufgrund des betriebswirtschaftlichen Skaleneffekts. Heute schon liegen sie bei Vanguard-Produkten bei nur rund zehn Basispunkten, teils sogar darunter. Zum Vergleich: Bei gemanagten Fonds (die mit 70 bis 80 Prozent immer noch den weitaus größten Teil des Investmentmarktes ausmachen) liegen die Verwaltungskosten in der Regel bei 400 bis 500 Basispunkten.

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Thomas Merz, Vanguard

Tim Buckley, President & Chief Executive Officer von Vanguard, betonte bei der Eröffnungsveranstaltung: „Das Senken der Kosten beim Investieren hat sich als einer der sichersten Wege erwiesen, um Investoren dabei zu helfen, ihren Anlageerfolg zu erreichen. ETFs sind kostengünstige und vielseitige Anlageinstrumente, die ein diversifiziertes und direktes Marktexposure mit gestiegener Transparenz und Liquidität ermöglichen. Produkte zu geringeren Kosten bedeuten höhere Erträge für Kunden. Letztlich ist es das, warum wir alle hier sind.“

Hinzu kommen weitere Vorteile, wie Buckley bei seinem Eingangsstatement in Frankfurt erläuterte. Dazu zähle auch das Vermeiden von Verlusten aufgrund der sogenannten „active failure“ (über alle Anlageklassen hinweg liegen laut Buckley 95 Prozent der aktiv gemanagten Fonds unter ihrem Vergleichsindex) und als wichtigste Komponente aller Indexstrategien, das „Zero-Zone-Game“, das Nullsummenspiel.

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