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Verband Geschlossene Fonds: „Der Konkurrenzdruck steigt“

Eric Romba
Eric Romba
DAS INVESTMENT.com: Die europäische AIFM-Richtlinie, die beim Fondsmanagement mehr Transparenz schaffen will, soll ab 2013 in Kraft treten. Der VGF hatte bei den Entwürfen bürokratische Hürden kritisiert. Mit Erfolg? Eric Romba: Ja. Wir konnten uns mit drei Kernforderungen durchsetzen. Zum einen sollen die Fondsobjekte jetzt im eigenen Haus bewertet werden können. Zudem können Rechtsanwälte und Notare als Verwahrstelle treuhänderisch tätig werden. Drittens sollen umfassende Bestandsschutzregelungen gelten. Bereits investierte und nur noch zu verwaltende Fonds sind von den neuen Regelungen ausgenommen. Alles in allem eine erfreuliche Entwicklung. DAS INVESTMENT.com: Einige Initiatoren dürften aber Probleme mit den AIFM-Berichtsfristen haben – bisher liegen nur von 34 der 42 VGF-Mitglieder aktuelle Leistungsbilanzen vor. Romba: Sofern die AIFM-Fristen zur Professionalisierung beitragen, sind sie zu begrüßen. Zukünftig wird man sich an die Sechs-Monats-Regelung der AIFM herantasten müssen. Bis Jahresende werden alle Leistungsbilanzen der Mitglieder vorliegen – mit Ausnahme derer, die uns wegen Geschäftsaufgabe verlassen. DAS INVESTMENT.com: Wie etwa ABN Amro. Romba: Ja. Das finden wir bedauerlich, akzeptieren aber die Entscheidung, keine Fonds mehr auflegen zu wollen. Voraussichtlich zwei Mitglieder scheiden aus. DAS INVESTMENT.com: Die Platzierungsleistung ist im dritten Quartal wieder zurückgegangen. Meinen Sie, dass der zuvor positive Trend sich im vierten Quartal wieder einstellt? Romba: Ja, ich denke schon. Vor allem Flugzeug- und Erneuerbare- Energien-Fonds sind gefragt. Bei Immobilien wird die Beschaffung von geeigneten Objekten durch den derzeitigen Wettbewerb zum Teil schwierig: Der Konkurrenzdruck steigt nicht nur unter den Emissionshäusern. So passiert es durchaus, dass im Bieterwettbewerb mit einem Emissionshaus ein Staatsfonds auf den letzten Metern den Zuschlag erhält, weil er Barzahlung in Aussicht stellt. Da ist der Markt zum Teil verzerrt. DAS INVESTMENT.com: Zumal sich viele Banken bei der Fremdkapitalvergabe zieren. Die HSH Nordbank zum Beispiel hat eigens die Abbaubank ins Leben gerufen, um missliebige laufende Kreditlinien zu kappen. Romba: Das ist eine bedenkliche Entwicklung. Bedroht sind vorrangig Schiffsfonds und mittelständische Reedereien, die einen wichtigen Standortfaktor für Deutschland darstellen. Mit der anziehenden Konjunktur haben aber viele Fonds wieder Wasser unterm Kiel, und neue Schiffsbeteiligungsangebote müssen am Ende auch finanziert werden. Was die Banken dazu bisher an Kommunikation bieten, ist stark ausbaufähig. DAS INVESTMENT.com: Wann ist mit der Regulierung der Produkte und des Vertriebs zu rechnen? Romba: Ziel ist nach wie vor, dass das Anlegerschutzgesetz am 1. April 2011 in Kraft tritt. Die Frage ist, ob die Handelskammern bis dahin die entsprechenden Strukturen eingerichtet haben, wenn sie die Prüfung und Zulassung der Vermittler übernehmen sollten. Nur müssen wir erst einmal den Entwurf abwarten. DAS INVESTMENT.com: Die deutschen Sonderwege beim Fondsvertrieb sind Brüssel ein Dorn im Auge. Wird es weiter Ausnahmen geben? Romba: Nein. Der Vertrieb geschlossener und offener Fonds wird mit Sicherheit einheitlich geregelt. Hinweis: Der VGF veranstaltet am 8. und 9. Februar 2011 den VGF Summit Geschlossene Fonds. Mehr Infos und Ticketverkauf unter www.vgf-summit.de

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