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Vermögensabsicherung: Ist Vertrauen besser als Kontrolle?

Quelle: Fotolia
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Kontrolle heißt meist: Setze deiner Bank Grenzen durch eine maximale Aktienquote und durch einen minimalen Rentenanteil. Seitdem sich das Produktuniversum aber wie nach einem Urknall ausdehnt, gibt es immer neue Anlagen. Viele Aktien sind heute sicherer als Anleihen. Von den strukturierten Produkten, die oft sinnlos, aber manchmal eben auch sehr hilfreich sein können, ganz zu schweigen.

Es wird immer schwieriger, klare Anlagegrenzen zu ziehen. Aber das allein ist es nicht. Starre Grenzen sind zunehmend suboptimal. In einer historisch einmaligen Situation, in der als Zukunftsgefahren Inflation wie auch Deflation möglich erscheinen, können je nach Lage Sachwerte oder Liquidität die sichersten Vermögensplätze sein. Zukunftsvorsorge verlangt heute also Flexibilität.

Glaubwürdigkeit entscheidet

Viele Anbieter haben das Problem erkannt und suchen für sicherheitsorientierte Anleger neue Wege. Da gibt es Fonds, die nur noch Zielvolatilitäten angeben. Das heißt, die Manager versprechen lediglich das richtige Resultat, haben ansonsten aber weitgehend freie Hand. Ein guter Gedanke. Aber mit den Erfahrungen, die Investoren mit vielen sogenannten Absolute-Return-Produkten machen mussten, reicht das nicht.

Dem Versprechen, nur absolut positive Erträge zu liefern, folgten allzu oft negative Erträge. Entscheidend ist Glaubwürdigkeit. Welche Verwalter und Fondsmanager werden ihre Möglichkeiten nicht missbrauchen? Darauf kommt es heute für Fondsmanager mehr denn je an: glaubhaft machen zu können, dass verantwortlich gehandelt wird.

Stiftungsfonds sind vielversprechend

Für ein vielversprechendes Konzept halte ich in diesem Zusammenhang Stiftungsfonds, in die auch Privatanleger investieren können. Nicht nur, dass Private mit qualifizierten Anlegern in einem Boot sitzen. Stiftungsvermögen verlangen zudem einen besonderen Umgang, denn sie sind auf die Ewigkeit angelegt.

Entsprechend sind Stiftungen vom Gesetzgeber auf eine kapitalerhaltene Anlagestrategie festgelegt. Stiftungen brauchen ertragsstarke Anlagen statt verheißungsvolle Wachstumswetten, um ihren Aufgaben regelmäßig nachgehen zu können.

Fonds, die für Stiftungen tätig werden wollen, müssen diesen Ansprüchen glaubhaft gerecht werden. Mit dieser Ausrichtung ist auch für viele Private eine stabile Vertrauensgrundlage geschaffen. Getreu dem Motto: Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser. Und wem das nicht reicht: Die Stiftungsaufsicht sieht sich auch die Anlagen der Stiftung an und greift ein, wenn die Kontrollen Anhaltspunkte für ein zu risikoreiches Anlegen geben.
Zum Autor: Bernd Hashemian ist Vorstand der Kroos Vermögensverwaltungs AG in Münster und einer der Experten von www.vermoegensprofis.de. In DAS INVESTMENT.com äußern sich renommierte Vermögensverwalter in regelmäßigen Kolumnen zu aktuellen Finanz- und Kapitalanlagethemen.

Lesen Sie weitere Kolumnen von Vermögensverwaltern in unserer Themenrubrik Vermögensverwalter.


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