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Vermögensverwaltende Fonds: „Carmignac Patrimoine locker outperformt“

Simone Müller-Esche
Simone Müller-Esche
DAS INVESTMENT.com: Im vergangenen Jahr waren Sie ein großer Emerging-Markets-Fan. Gilt das jetzt auch noch? Simone Müller-Esche: Eingeschränkt. Wir haben die ersten Wochen des neuen Jahres dazu genutzt, um unsere Emerging-Markets- und Gold-Positionen in unserem M.E.T. Fonds PrivatMandat stark zu reduzieren. Im Gegenzug haben wir vor allem Europa und Nordamerika momentan stark gewichtet, zudem haben wir Positionen unter anderem mit russischen Aktien aufgebaut. DAS INVESTMENT.com: Also ist die Schwellenländer-Story für Sie schon wieder vorbei. Müller-Esche: Nein, so pauschal kann man das nicht sagen. Dennoch sehen wir in der gegenwärtigen Marktsituation das günstigere Chancen-Risiko-Profil in den etablierten Märkten. Das war im vergangenen Jahr anders, in dem wir unsere Performance hauptsächlich über Investments vor allem in Frontier Markets wie etwa Afrika, Thailand und Türkei erzielten. Wenn Sie jetzt zum Beispiel auf die politische Situation in Nordafrika blicken, müssen sich dort erst stabilere Verhältnisse ergeben. Langfristig können Investments in den afrikanischen Frontier Markets aber für uns durchaus wieder attraktiv werden. DAS INVESTMENT.com: Wie konsequent schichten Sie um? Müller-Esche: Da sind wir rigoros. Wir nutzen ein technisches Handelssystem, das auf einem Trendfolgesystem beruht. Daraus leitet sich unsere Index-Ampel ab: Das Fondsvermögen wird bei grün vollständig in möglichst dynamische Aktienfonds investiert. Werden vom Handelssystem Börsenphasen als negativ erkannt, schlägt die Ampel auf rot um und wir fahren entsprechend den Aktienanteil stark herunter. DAS INVESTMENT.com: Haben Sie für Ihr Strategie eine Maxime? Müller-Esche: Ja - Kapitalerhalt geht ganz klar vor Risiko. Das heißt aber nicht, dass wir damit keine gute Rendite erreichen. In der Zehnjahres-Betrachtung hatten wir Ende 2010 eine durchschnittliche Performance von 19,6 Prozent jährlich erreicht. Zum Vergleich: Der MSCI-Weltaktienindex hat in diesem Zeitraum insgesamt nur rund 11 Prozent zugelegt. Oder, anders ausgedrückt: In den vergangenen drei Jahren konnten wir Publikumslieblinge wie den Carmignac Patrimoine locker outperformen. DAS INVESTMENT.com: Wann hat Ihre Investmentampel zuletzt eindeutige Signale gegeben? Müller-Esche: Eine rote Ampel sahen wir vor rund zwei Wochen bei indischen Aktien. Für diesen Markt stand unsere Ampel seit Mitte Januar auf gelb, in den letzten Januartagen ging sie auf rot. Entsprechend sind wir ausgestiegen. Ein anderes Beispiel: Für Griechenland schaltete unser Handelssystem Mitte Januar auf grün, so dass wir eine Position in diesem Markt eröffnet haben. DAS INVESTMENT.com: Aber Ihr Verkehrszeichen irrt sich auch mal? Müller-Esche: Das kommt vor, ist aber selten. Im vergangenen Jahr zwischen Mai und August hat die Ampel für deutsche Aktien einige Fehlsignale generiert, so dass wir in diesem Seitwärtsmarkt mehrfach aus- und eingestiegen sind. DAS INVESTMENT.com: Sie können die Aktienquote aber auch ganz herunterfahren. Müller-Esche: Ja. Je nach Marktphase bewegt sich der Aktienanteil bei unserem Fonds zwischen 0 und 100 Prozent. Unser Ziel ist eine positive Rendite unabhängig von der Marktentwicklung, dabei wollen wir negative Marktphasen und die damit verbundenen Verluste weitestgehend vermeiden. Das ist nur über einen aktiv gemanagten, tagesaktuell agierenden Fonds möglich. DAS INVESTMENT.com: Die alte "Buy-and-Hold"-Regel funktioniert Ihres Erachtens also nur noch für Anleger vermögensverwaltender Fonds. Müller-Esche: Ja, und das muss bei vielen Investoren noch viel stärker bewusst werden. Darum starten wir gemeinsam mit Patriarch und der Pulse Invest noch in diesem Monat die „Former Hidden Champions Tour", auf der wir unsere vermögensverwaltenden Konzepte an sechs deutschen Standorten einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen. Mit dieser Tour wollen wir die ehemaligen Hidden Champions noch populärer werden lassen. Mehr Informationen zur "Former Hidden Champions Tour" hier und direkt zur Anmeldung hier.

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