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Vermögensverwalter-Analyse Aktien dieser Branche werden von Chinas wachsender Mittelschicht besonders profitieren

Man muss die Zahlen über China in Relation zu anderen Ländern setzen. Erst dann wird ihre enorme Dimension begreifbar: In den USA, dem Land mit der weltweit drittgrößten Bevölkerung, leben 321 Millionen Menschen; in der gesamten Europäischen Union rund 500 Millionen. In China wird allein die Zahl der städtischen Haushalte bis zum Jahr 2022 auf rund 350 Millionen (rund 900 Millionen Menschen) wachsen. Gut 300 Millionen Haushalte sollen dann über mehr als 9.000 US-Dollar jährlich verfügen, rund 220 Millionen sogar über 15.000 bis 34.000 US-Dollar. Das entspricht real einer Kaufkraft, die zwischen der von Brasilien am unteren und der von Italien am oberen Ende rangiert.

Obwohl es viele Deutsche nicht wissen: Die chinesische Mittelschicht ist nicht nur gut ausgebildet und teils sogar hoch qualifiziert und spezialisiert. Sie eint der unbändige Wunsch zu lernen und neue Erfahrungen zu sammeln. Dazu gehört, dass immer mehr Chinesen verreisen wollen und es sich auch leisten können. Getrieben wird der Wunsch, die Welt kennenzulernen, von den sozialen Medien, über die sich dieses Volk mit Freunden und Bekannten offenbar stärker austauscht als der Rest der Welt – auch über den Urlaub. Nach einer Studie von McKinsey leben in China die weltweit aktivsten Social-Media-Nutzer. 95 Prozent der Befragten haben ein Konto bei einer Plattform wie WeChat oder Sina Weibo.

Die Erfahrungen mit Japan, Korea und Taiwan in den 1980er- und 1990er-Jahren zeigen: Bei einem Pro-Kopf-Einkommen von rund 8.000 US-Dollar erwacht bei den Asiaten die Reiselust, vor allem die Lust auf das Ausland. Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds dürften die Chinesen diese Einkommensgrenze erreicht haben. Zieht man ins Kalkül, dass derzeit nicht einmal zehn Prozent der Chinesen ins Ausland reisen, wird deutlich, welche Chancen sich für die Tourismusindustrie ergeben. Ein gutes Indiz für das mögliche Wachstum sind die Inlandsreisen. In fünf Jahren hat sich die Zahl der Reisenden auf 25 Prozent der Bevölkerung verdoppelt.

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