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in Markt und Trends (Sachwerte)Lesedauer: 3 Minuten

Vermögensverwalter Andreas Schyra „Die Wild-West-Zeiten bei Kryptowährungen sind vorbei“

Andreas Schyra, Geschäftsführer des IPAM - Institut für professionelles Asset Management: „Das Potenzial der Kryptowährungen und vor allem der Blockchain ist nicht abzusehen“.
Andreas Schyra, Geschäftsführer des IPAM - Institut für professionelles Asset Management: „Das Potenzial der Kryptowährungen und vor allem der Blockchain ist nicht abzusehen“.

Mit der Abspaltung des Bitcoin Cash Coins von der eigentlichen Bitcoin-Währung kommt eine weitere Kryptowährung auf den großen Spielplatz. Bei der Abspaltung war die Volatilität beachtlich hoch, typisch für Digitalwährungen. So stand die Währung zum Start bei etwa 394 US-Dollar und stieg nach Freigabe des Handels durch Bitcoin-Börsen kurzeitig auf 756 US-Dollar, um dann wieder auf rund 260 US-Dollar zu fallen.

Ob beide Kryptowährungen nebeneinander friedlich existieren können oder ob die eine Währung die andere überflüssig macht, mag zu diesem Zeitpunkt niemand beantworten. Die horrenden Kursbewegungen während der Aufspaltung und die damit verbundenen Gewinne sowie Verluste zeigen einmal mehr, wie interessant, aber zugleich wie gefährlich dieser Markt ist.

Deutlich wird das durch Zahlen aus den vergangenen ICOs (Initial Coin Offerings), was kurz gesagt Crowdfunding-Kampagnen sind, die selbst erzeugte beziehungsweise geschaffene Kryptowährungen (sogenannte Token) ausgeben, die wiederum einen Anteil an dem herausgebenden Unternehmen darstellen. Durch den frühzeitigen Einstieg erhoffen sich Anleger eine große Rendite. So hat das ICO „Banor", das größte, das je gestartet wurde, knapp 150 Millionen Dollar einsammeln können. „Status", ein weiteres ICO, erreichte knapp 100 Millionen Dollar.

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Es ist leicht vorstellbar, dass einige Personen damit sehr reich geworden sind. Solche Summen wecken Begehrlichkeiten und ziehen ungebetene Gäste an. Weil das System der Digitalwährung auf Kryptografie basiert, ist es interessant für Hacker, die oftmals leichtes Spiel haben, gewisse Algorithmen zu ihren Gunsten zu ändern. So kam es bei dem ICO eines israelischen Unternehmens zu einer irregeleiteten Überweisung von sieben Millionen Dollar an einen Hacker.

Die Geschehnisse rufen sowohl die Börsenaufsicht der Vereinigten Staaten (SEC) als auch die Europäische Zentralbank auf den Plan. Die SEC geht dabei mit ihren geplanten Schritten einen radikalen Weg, der auf Verständnis und auf Irritation bei Investoren stößt. So plant die SEC, die Token als reguläre Wertpapiere einzustufen und dem für Wertpapiere geltenden Gesetz zu unterstellen. Eine wichtige Folge daraus wäre die Besteuerung der aus der Investition generierten Erträge.

Die Regulierung hat noch einen weiteren Hintergrund. Kryptowährungen sind aufgrund ihrer Beschaffenheit des anonymen Handels eine Möglichkeit, Geldwäsche in großem Stil zu betreiben. Den ICO „The DAO" hat die SEC bereits geprüft und kam zu dem Ergebnis, dass es sich bei den verteilten Token um Wertpapiere handele und die SEC somit Vorabinformationen und ein offizielles Angebot des ICO hätte erhalten müssten.

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