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Vermögensverwalter erklärt Klassisches Rentenmanagement funktioniert nicht mehr

Michael Gollits, Vorstand von Von der Heydt & Co.
Michael Gollits, Vorstand von Von der Heydt & Co.
Investments in Bundesanleihen bedeuten mittlerweile vor allem eines: ein vergleichsweise hohes Verlustrisiko. Wenn Anleger deutsche Staatsanleihen bis zum Laufzeitende durchhalten, erhalten sie weniger zurück, als sie ursprünglich investiert haben. Das gilt mittlerweile für alle Laufzeiten von bis zu zehn Jahren. Auch zwischenzeitlich drohen schmerzhafte Verluste. Bereits im Frühjahr war die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen in Richtung null Prozent gefallen. Als sie dann innerhalb kurzer Zeit wieder auf 0,8 Prozent anzog, verloren die Kurse mehr als sechs Prozent an Wert. Ein solcher Kursverlust kann sich jederzeit wiederholen. Sicherheit sieht anders aus.

Angesichts der massiven Eingriffe der EZB funktioniert das klassische Rentenmanagement mit Staatsanleihen nicht mehr. Um noch nennenswerte Renditen zu erzielen, müssen Anleger der EZB gewissermaßen Platz machen und in andere Segmente ausweichen, die noch nennenswerte Erträge bieten.

Corporates bieten mehr

Im Vergleich zu Staatsanleihen sind heute Unternehmensanleihen eindeutig die bessere Wahl. Interessant sind zum Beispiel Bonds deutscher Unternehmen, die nicht auf Euro denominiert sind. Denn diese bieten mit derselben Risikostruktur oftmals spürbar höhere Zinsen. Die Mehr-Rendite ist häufig so hoch, dass sich damit das Wechselkursrisiko bequem absichern lässt, und trotzdem der Ertrag noch immer höher als bei den vergleichbaren Euroanleihen ausfällt.

Allerdings hat sich auch bei Corporate Bonds die Lage weiter zugespitzt. Denn seit ein paar Tagen macht sich auch hier die EZB „breit“ und kauft im großen Stil Anleihen. In dem von ihr adressierten Segment – Unternehmensanleihen außerhalb des Finanz-Sektors mit Investmentgrade-Rating – sorgen die Währungshüter mit ihren Eingriffen für spürbare Überbewertungen und entsprechend unattraktive Renditen.

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