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Vermögensverwalter-Fonds-Porträt Franklin Global Fundamental Strategies: Ein Fonds, drei Strategien

Franklin-Templeton-Manager Tony Coffey
Franklin-Templeton-Manager Tony Coffey
Tony Coffey hat im Franklin Global Fundamental Strategies ein umfangreiches Portfolio zu verwalten: Nicht weniger als 446 Titel sind aktuell in dem rund 1,5 Milliarden Euro schweren weltweit anlegenden Mischfonds vertreten. Der Franklin-Templeton-Manager bewältigt diese Aufgabe jedoch nicht allein. Vielmehr baut er zwei Aktienfonds- und eine Rentenfondsstrategie der Investmentgesellschaft nach, die er mit je 33,3 Prozent gewichtet.

Für ein Drittel des Portfolios zeichnet indirekt das Team des Templeton Growth unter Norman Boersma verantwortlich. Es steuert unter anderem Titel wie Microsoft, das Mineralölunternehmen Petrobras und den Pharmakonzern Sanofi bei. Ein typisches Beispiel für diesen Anlagestil ist Coffey zufolge Samsung: „Das Team setzt seit Juni 2001 auf diese Aktie, die seitdem um 600 Prozent gestiegen ist. Es hat frühzeitig das Potenzial der neuen Geschäftsfelder Smartphones und Tablets erkannt und lag auch mit der Einschätzung richtig, dass die Schwäche im Halbleiterbereich nur vorübergehend war.“

Generell unterscheiden sich die beiden Aktienportfolios aufgrund ihrer verschiedenen Strategien voneinander, manchmal ist eine Aktie aber auch in beiden Portfolios vertreten. Letzteres trifft derzeit auf Microsoft zu. Der große Konkurrent Apple befindet sich hingegen ausschließlich im zweiten Portfolio-Drittel, das die Manager des Franklin Mutual Global Discovery gemäß der Deep-Value-Strategie des Hauses aus dem weltweiten Anlageuniversum zusammenstellen. Dazu gehören Aktien, die 40 bis 50 Prozent unter ihrem Substanzwert notieren.

Eine typische Aktie für dieses Portfolio ist die Hotelgruppe Accor. „Die Aktie wurde 2011 für den Fonds interessant, als das Unternehmen anfing, sich erfolgreich zu restrukturieren“, erläutert Coffey. Zu diesem Teil des Portfolios gehört auch die dänische Reederei Moeller Maersk, deren jüngste Umstrukturierungsmaßnahmen das Team ebenfalls positiv einschätzt.

Das verbleibende Drittel investiert Coffey gemäß der Strategie des Templeton Global Bond Fund unter der Leitung von Michael Hasenstab. Dieses Portfolio steuert aktuell unter anderem Engagements in koreanischen, polnischen und ungarischen Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit bei, die derzeit zu den größten Positionen im Fonds gehören. Insgesamt beträgt der Rentenanteil im Fonds aktuell 23 Prozent, 61 Prozent des Portfolios stecken in Aktien. Die Liquiditätsquote liegt bei 16 Prozent und ergibt sich aus der jeweiligen Gewichtung innerhalb der drei Fondsstrategien.

Die Gewichtung von jeweils einem Drittel für die drei Strategien passt Coffey quartalsweise stets aufs Neue an. Coffey: „Mit diesem regelmäßigen Rebalancing nehmen wir automatisch bei steigenden Kursen Gewinne mit und kaufen bei fallenden Kursen günstig nach.“ Mit diesem antizyklischen Ansatz will Franklin Templeton auf der Langstrecke überzeugen und vermarktet das Anlagekonzept daher als Marathon-Strategie.

Aktuell geht das Konzept bestens auf: So gehört der Fonds mit einer durchschnittlichen Rendite von 11,6 Prozent über die vergangenen fünf Jahre zu dem Top Ten seiner Vergleichsgruppe „Mischfonds US-Dollar ausgewogen“ bei Morningstar, über drei Jahre erzielte Coffey mit dem Fonds im Schnitt ein Plus von 13,4 Prozent.

Im laufenden Jahr liegt der Fonds mit einer Performance von 8,66 Prozent allerdings lediglich im unteren Mittelfeld. „Die jüngste Schwäche geht unter anderem auf die Übergewichtung europäischer Aktien zurück, die wegen der geopolitischen Spannungen in Russland und der Ukraine unter Druck geraten sind“, erläutert Coffey. An der aktuellen Gewichtung von knapp 26 Prozent soll sich allerdings nichts ändern: „Wir halten europäische Aktien generell für billig und glauben, dass die Erträge der Unternehmen erhebliches Erholungspotenzial bieten.“

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