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Vermögensverwalter Hubert Thaler Welche Schwellenländer großes Potenzial versprechen – und wo Anleger sich besser zurückhalten

Hubert Thaler, Vorstand der Vermögensverwaltung Top Vermögen aus Starnberg
Hubert Thaler, Vorstand der Vermögensverwaltung Top Vermögen aus Starnberg

Die Altersstruktur einer Bevölkerung hat erheblichen Einfluss auf das wirtschaftliche Potenzialwachstum. Der demografische Wandel bietet Chancen für internationale Investments.

Während sich in den westlichen Industrienationen langsam die Arbeitskräfte in den Ruhestand verabschieden, treten in Indien jedes Jahr Millionen junger Arbeitskräfte in den Wirtschaftskreislauf ein, mit positiven Auswirkungen auf das Brutto-Nationalprodukt.

Diese Menschen gründen eine Familie, investieren in ein Haus, konsumieren, kurz: Sie geben Geld aus. Das macht sie für die Werbe- und Konsumindustrie interessant. Aber Vorsicht: Bei Investitionen nur auf Länder mit einer jungen Bevölkerungsstruktur zu schielen, ist brandgefährlich.

Mit dem neuen Reichtum entstehen große Verteilungsfragen. Um diese zu entschärfen, bedienen sich die Länder politischer und fiskalischer Maßnahmen, die für Investoren negative Auswirkungen haben können.

Das geldpolitische Mittel der Wahl ist die Inflation. Inflation, ausgelöst unter anderem durch zu niedrige Zinssätze, gibt den Menschen das gute Gefühl, dass es vorangeht. Leistungen im Hier und Jetzt werden stärker belohnt. Das Aggressionspotenzial gegenüber den Institutionen bleibt gering. Der Kollateralschaden, den eine solche Politik nach sich zieht, tangiert den Großteil der Bevölkerung kaum. Anleger leiden umso mehr, wenn der Außenwert der Währung angesichts unattraktiver, oft sogar negativer, Realrenditen sinkt.

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Wo attraktive Chancen lauern

Gefährdet sind hier die meisten afrikanischen Staaten. Durch die nach wie vor hohe Geburtenrate wird die Inflation dort aller Voraussicht nach auch in Zukunft Investoren das Geschäft vermiesen. Eine gesunde Alterspyramide alleine reicht also nicht aus, um aussichtsreiche Länder zu identifizieren. Entscheidend ist letztlich, dass die institutionellen Rahmenbedingungen, etwa die Rechtssicherheit, stimmen.

So beklagen viele osteuropäische Länder wie Bulgarien und Kroatien einen erheblichen Wegzug junger Menschen. Schätzungen gehen davon aus, dass in den kommenden zehn Jahren rund zehn Prozent der arbeitenden Bevölkerung diese Länder verlassen haben werden.

Allerdings darf der Druck auf den Arbeitsmarkt durch Neueinsteiger auch nicht zu hoch sein. Ansonsten drohen Arbeitslosigkeit und soziale Spannungen. Länder wie Indien, Südafrika, Indonesien und Mexiko könnten hier gerade an einem beachtenswerten Punkt angekommen sein. In Indien ist die Geburtenrate seit 2000 von 3,31 auf 2,40 im Jahr 2015 gesunken. Ähnliches gilt für Mexiko und Südafrika. In Indonesien liegt sie seit 1998 recht konstant bei 2,45.

Grundsätzlich bietet eine junge Altersstruktur ein höheres Potenzialwachstum. Wer erfolgreich investieren will, sollte auf Unternehmen setzen, bei denen Märkte wie Indien, Südafrika, Mexiko und Indonesien ganz oben auf der Prioritätenliste stehen.

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