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Vermögensverwalter Marc-Oliver Lux Vorsicht vor dem Comeback der Bundesanleihen

Marc-Oliver Lux, Geschäftsführer bei Dr. Lux & Präuner, sieht ein Ende des Kurshochs bei Bundesanleihen voraus.
Marc-Oliver Lux, Geschäftsführer bei Dr. Lux & Präuner, sieht ein Ende des Kurshochs bei Bundesanleihen voraus. | Foto: Dr. Lux & Präuner GmbH

Vor allem die sich zuspitzende Angst vor einem Handelskrieg trieb Investoren raus aus riskanteren Anlageklassen wie Aktion und rein in die Bundesanleihen. Bundeswertpapiere mit einer Laufzeit von bis zu fünf Jahren werfen aktuell zwar noch nicht einmal Zinsen ab – die Coupons liegen bei null Prozent. Doch in unsicheren Zeiten setzen Anleger darauf, ihr Geld überhaupt wiederzubekommen. Deshalb investieren Sie verstärkt in Bundesanleihen, was deren Kurse nach oben treibt und im Gegenzug die Renditen für Neueinsteiger sinken lässt.

Doch das Comeback der Bundesbonds ist trügerisch. Die jetzt erreichte Rendite von gerade mal 0,3 Prozent für die maßgebliche zehnjährige Bundesanleihe spiegelt die aktuelle Furcht vor politischer Unsicherheit wider. Offenbar keine Rolle spielen grundsätzliche Überlegungen, etwa die Angst vor einer höheren Inflation, deutlich steigenden US-Leitzinsen und dem Rückzug der Europäischen Zentralbank vom Anleihenmarkt. Zu Unrecht: Keine der ökonomischen Gefahren, die noch im Februar die zehnjährige Bundrendite auf bis zu 0,8 Prozent in die Höhe getrieben haben, ist verschwunden.

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Im Gegenteil: Die Inflationsrate im Euroraum ist weiter gestiegen. Mit zwei Prozent liegt sie inzwischen auf dem höchsten Stand seit mehr als einem Jahr. Die US-Notenbank hat den Leitzins im März und Mai auf ein Band von zuletzt 1,75 bis 2,00 Prozent erhöht und signalisiert, dass damit noch lange nicht Schluss ist. Die EZB wird nun tatsächlich ab September ihre Anleihekäufe halbieren und bis Jahresende komplett beenden.

Die Rally der Bundesanleihen wird aus diesem Grund nicht weitergehen. Auf Jahressicht drohen Bundesanleihen zumindest moderate Verluste.

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