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Vermögensverwalter rät Bankenkrise: Was Anleger und Sparer jetzt beachten sollten

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Als erstes europäisches Land hat Spanien im Jahr 2014 – während der Fußballweltmeisterschaft -  den IWF-Vorschlag einer Sparbuch-Steuer umgesetzt. Der Zweck der Zwangsabgabe: Die Staatsschulden sollen vom Sparer abgetragen werden. Damit werden jene bestraft, die ihr Geld auf die hohe Kante gelegt haben.

Außerdem liegt in der Art und Weise wie die Banken ihr Geld größtenteils anlegen (müssen) eine signifikante Gefahr. Die europäischen Banken kaufen nämlich massiv europäische Staatsanleihen. Hier gibt es eine entscheidende Neuerung in der Gesetzgebung, und zwar die „CAC-Klausel“. Die Abkürzung steht für „Collective Action Clause“, was so viel heißt wie „Kollektive Handlungklausel“. Alle neuen Staatsanleihen der Euro-Zone enthalten ab dem Jahr 2013 eine solche Klausel. Und mit CAC können die Staaten künftig die Rückzahlung von Schulden verweigern, selbst wenn der einzelne Sparer dem nicht zustimmt. Ganz bewusst sollte anhand dieser Klausel eine Grundlage dafür gelegt werden, bei künftigen Umschuldungen vor einer Klagewelle geschützt zu sein. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ...

Eine zusätzliche Gefahr von Enteignung droht dem Sparer aufgrund der extrem niedrigen Zinsen und der Tatsache, dass Banken Strafzinsen zahlen müssen, wenn sie Geld bei der Europäischen Zentralbank parken. Wir haben schon vor geraumer Zeit angekündigt, dass Negativzinsen auf Sparkonten für Privatpersonen eingeführt werden. Jetzt ist es auch in Deutschland soweit. Die Raiffeisenbank Tegernsee in Bayern kündigt für September bereits „Verwahrentgelte“ in Höhe von 0,4 Prozent auf hohe Girokonto- und Tagesgeld-Guthaben über 100.000 Euro an. Sparkassen und Privatbaken scheuen sich noch Minuszinsen einzuführen, stattdessen habe diese vielfach ihre Gebühren für die Kontoführung, das Geld abheben und andere Dienstleistungen teilweise deutlich angehoben.

Warum hat die EZB eigentlich Minuszinsen eingeführt? Insgesamt geht es um eine Umverteilung des Vermögens, da die hohe Schuldenlast der Staaten, Banken und der privaten Haushalte nicht mehr tragbar ist. So soll der Sparer bestraft und enteignet werden. Das jahrzehntelang aufgebaute Vermögen wird innerhalb von einigen Jahren enorm an Kaufkraft verlieren, wenn „der Vermögende“ nicht aktiv wird.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass Negativzinsen, Haftung der Gläubiger und eine Sparersteuer erhebliche Risiken für das Vermögen von Privatpersonen und Unternehmen darstellen. Hier gilt es das Vermögen zu schützen und sich entsprechend mit einer gesunden Portion an Sachwerten wie Immobilien, Aktien und Edelmetallen zu schützen. Aber auch hier ist im wahrsten Sinne des Wortes nicht alles Gold was glänzt. Fast zwei Billionen Euro horten die Deutschen auf ihren Sparkonten. Geld, das einfach so ungeschützt rumliegt. Um das Vermögen und dessen Kaufkraft im aktuell herausfordernden Umfeld zu bewahren, ist eine klare Strategie sowie ein konsequentes Risikomanagement das A und O. Ansonsten droht die Phase der finanziellen Repression den Sparer samt Guthaben aufzufressen.

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