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Vermögensverwalter rät Bei Tech-Investments China nicht vergessen

Clemens Kustner, Aspoma Asset Management: „Experten gehen davon aus, dass der E-Commerce jährlich mit zweistelligen Raten wachsen wird
Clemens Kustner, Aspoma Asset Management: „Experten gehen davon aus, dass der E-Commerce jährlich mit zweistelligen Raten wachsen wird
Während Europa mit dem Schwärzen von Häusern in Google Maps beschäftigt ist, blühen in China Hunderte von Unternehmen auf, die mit und am Internet Geld verdienen – vor allem mit E-Commerce und Online-to-Offline-Geschäftsmodellen (O2O) über mobile Geräte. Rund 90 Prozent der fast 700 Millionen Internet-Nutzer gehen über ihr Smartphone ins Internet, um dort soziale Medien zu nutzen, zu spielen oder vom Taxi bis zum Essen alles Erdenkliche online zu ordern. Experten gehen davon aus, dass der E-Commerce, insbesondere der O2O-Sektor, jährlich mit zweistelligen Raten wachsen wird.

„Think big“ in China

Im Westen wenig bekannt sind die Dimensionen wie auch der hohe Innovationsgrad in der chinesischen Internet-Wirtschaft. Allein die an den US-Börsen gelisteten chinesischen Internet-Unternehmen erreichen zusammen eine Börsenkapitalisierung von 365 Milliarden US-Dollar. Internet-Gigant Tencent, der in Hongkong gelistet ist, bringt 210 Milliarden auf die Waage – zusammen ist das halb so viel wie sämtliche Unternehmen im Deutschen Aktienindex. Internet-Konzerne, die an den Börsen in Festland-China notiert sind, sind darin noch nicht enthalten.

Auch in Sachen Rentabilität stehen die Chinesen nicht zurück: Das Online-Handelshaus Alibaba hat aufgrund eines etwas anderen Geschäftsmodells zwar einen niedrigeren Umsatz als Amazon. Dafür schlagen die Chinesen die Ikone des Online-Handels im Westen beim Gewinn deutlich. Während die Amerikaner im vergangenen Geschäftsjahr 600 Millionen US-Dollar an Reingewinn verbuchten, kam Alibaba auf 3,7 Milliarden US-Dollar.

Innovativer als US-Unternehmen

Zudem bieten Alibaba sowie die anderen Internet-Giganten Baidu und Tencent inzwischen neben Online-Banking-Services und Kreditgeschäften eine Reihe weiterer Dienstleistungen, auf die Facebook & Co. vermutlich neidisch sind. So kann, wer als Kunde von Tencent sein Bankkonto mit dem WeChat-Account – früher ein Äquivalent zu WhatsApp – verbindet, jetzt darüber auch Essen bestellen, Filmkarten kaufen, Flüge buchen, Arzttermine vereinbaren, Bücher in der Bibliothek suchen, die Wasserrechnung zahlen oder Magazinartikel lesen. Bloomberg brachte es jüngst anerkennend auf den Punkt: „WeChat is a bit sticky“ – im Sinne von: Es ist so bequem, dass man kaum davon loskommt.

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