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Vermögensverwalter rät Renditeträchtige Alternativen: Diese Anlagen trösten über Minizinsen hinweg

Thomas Buckard, Vorstand von Michael Pintarelli Finanzdienstleistungen (MPF) aus Wuppertal
Thomas Buckard, Vorstand von Michael Pintarelli Finanzdienstleistungen (MPF) aus Wuppertal

Noch immer bunkern deutsche Anleger einen Großteil ihres Geldes auf Sparbüchern und vernichten so Vermögen. Das muss nicht sein.

Deutsche Anleger sind traditionell sicherheitsorientiert. Sie misstrauen Aktien und setzen lieber auf Lebensversicherungen, Festgeldkonten und Sparbücher. Das ist ein kardinaler Fehler. Denn gerade die Anlagen, die als besonders sicher gelten, sind es nicht mehr.

Geldvernichter Inflation

Das gilt vor allem für Sparbücher und Festgeldkonten. Diese sind aufgrund der Niedrig- beziehungsweise Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) unverzinst. Gleichzeitig belief sich die Inflation in Deutschland zuletzt auf 1,5 Prozent. Die Geldentwertung sorgt dafür, dass die Kaufkraft des angelegten Geldes in zehn Jahren durch den Zinseszins-Effekt um 16 Prozent sinkt.

1.000 Euro sind also nach zehn Jahren nur noch 840 Euro wert. Bei einer höheren Inflation – die EZB strebt knapp zwei Prozent pro Jahr an – fällt die Kapitalvernichtung noch höher aus. Dazu kommt, dass die Banken beginnen, auch bei Privatanlegern entweder die Gebühren zu erhöhen oder auf Einlagen Strafgebühren zu erheben. Daher dürfte der Kaufkraftverlust nach zehn Jahren eher im Bereich von 20 Prozent und mehr anzusiedeln zu sein. Das ist vor allem für das Langfristsparen fürs Alter katastrophal.

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Der renommierte Ökonom Hans-Werner Sinn spricht in diesem Zusammenhang von Enteignung und macht folgende Rechnung auf: „Wer früher über 30 Jahre hinweg bei normalen Zinsen eine Rente angespart hat, der hatte zum Schluss zwei Drittel seiner Rente aus Zinsen und Zinseszinsen, und ein Drittel war die eigentliche Ersparnis.“ Da die EZB aber die Eurozone auf Biegen und Brechen inflationieren will, bliebe nicht einmal dieses eine Drittel übrig. Bei Festgeldkonten und Lebensversicherungen sieht es kaum anders aus.

Alternativen zum ausgedienten Sparbuch

Dieser absehbare Vermögensverlust muss nicht sein. Als Alternative zum zinslosen Sparbuch kommen zum Beispiel Anleihen infrage. Neben Spezialitäten im Anleihebereich (hier sind natürlich die Profis gefragt) bieten Staaten außerhalb des Euroraums wie die zum Beispiel USA, Neuseeland oder Norwegen Verzinsungen von bis zu 2,5 Prozent pro Jahr. Im Sinne der Streuung von Anlagerisiken birgt die Beimischung solcher Fremdwährungsanleihen aufgrund der nicht vorhandenen Euro-Solidarhaftung zusätzliche Vorteile.

Aktien werfen sogar noch mehr ab. Die Dividendenrendite bei deutschen Titeln liegt im Durchschnitt bei drei Prozent. Zudem steigen Aktien historisch betrachtet um rund sechs bis sieben Prozent pro Jahr. Zwischendrin kann es natürlich immer wieder zu (auch deutlichen) Korrekturen kommen. Das ist auch jetzt nach der fulminanten Rally der vergangenen Monate durchaus möglich. Daher sollten Anleger Teile ihrer Aktienbestände durch das Setzen von Stoppkursen absichern. Und wenn sie dann noch gelassen zwischenzeitliche Schwankungen hinnehmen und langfristig den Mehrwert unternehmerischer Beteiligungen fokussieren, brauchen sich Sparer nicht mehr über die Minizinsen beim Sparbuch grämen!

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