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Vermögensverwalter über Active Share und indexnahe-Fonds „Deutschland-Fonds fast jeder großen Fondsgesellschaft sind sehr nah am Dax“

Uwe Eilers
Uwe Eilers

DAS INVESTMENT.com: Indexnahe Fonds, die als aktiv gemanagt deklariert werden: Nur ein Randphänomen, oder stoßen Sie in Ihrer täglichen Arbeit häufig auf solche Produkte?

Uwe Eilers: Indexnahe Fonds, die aktiv gemanagt werden, gibt es häufig bei den großen Fondsgesellschaften. Durch die Größe der Fonds werden häufig die Aktien großer Aktiengesellschaften gekauft, um eine ausreichende Liquidität bei Kauf und Verkauf zu erhalten. Dadurch ist beispielsweise ein Deutschland-orientierter Fonds fast jeder großen Fondsgesellschaft sehr nah am Dax-Index.

Wie stark achten Sie auf Kennzahlen wie Active Share, wenn Sie Fonds für Ihre Mandanten auswählen?

Eilers:  Allein aus Kostengründen ist es wenig sinnvoll, indexnahe aktiv gemanagte Fonds zu kaufen. Ein Index-ETF ist in dem Fall fast immer besser. Umgekehrt bedeutet dies, dass man bei der Fondsauswahl darauf achten sollte, dass entweder der aktiv gemanagte Fonds dauerhaft besser als ein Index ist oder aber das Konzept des Fonds einen deutlichen Mehrwert bringt. Dies kann möglicherweise ein integriertes Risikomanagement sein.

Und was sollen aktive Manager tun, wenn sie der Meinung sind, dass der Index zum gegenwärtigen Zeitpunkt die richtigen Aktien in der richtigen Gewichtung enthält?

Eilers: Sofern ein Fondsmanager meint, dass der Index sein perfektes Portfolio abbildet, sollte er sich noch einmal Gedanken machen, welche Branchen oder auch Einzelaktien vielleicht doch unter- oder überbewertet sind.

Wie beurteilen Sie den Plan der Bafin, indexnahe Fonds ausfindig zu machen und eventuell deren Gebühren unter die Lupe zu nehmen?

Eilers: Falls die Bafin die Gebührenstruktur einzelner Fonds überprüfen möchte, die indexnah sein könnten, geht dies in die völlig falsche Richtung. Die Gebührenfreiheit sollte gewahrt bleiben. Eher sollte die Beratung und Aufklärung des Kunden verbessert werden. Nur eine größere Transparenz in der Gebührengestaltung insgesamt verhindert den Kauf überteuerter Fonds.

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