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Vermögensverwalter über Active Share „Zu teure indexnahe Fonds werden kein Geld einsammeln“

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Und was sollen aktive Manager tun, wenn sie der Meinung sind, dass der Index zum gegenwärtigen Zeitpunkt die richtigen Aktien in der richtigen Gewichtung enthält?

Urban: Aktive Manager sollten nach fundamentalen und/oder technischen Kennzahlen (z.B. relative Stärke/Momentum) Ausschau halten. Normalerweise sollte das Universum groß genug sein. Ein Deutschlandfonds sollte eben auch M-Dax, S-Dax-Werte beimischen können. Es findet sich in der Regel immer was Passendes. Ich halte wenig von Aktienfonds, die den Versuch starten, in Cash zu gehen. Damit ist der Fonds nicht mehr vergleichbar. Bei Mischfonds ist es noch viel schwieriger, den Erfolg eines Fondsmanagers zu messen. Ist der Fonds fest mit Quoten belegt, zum Beispiel 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Renten und nimmt er regelmäßiges Rebalancing vor, kann ich mit der Benchmark vergleichen. Freestyler sind aber sehr schwer zu bewerten. Ansonsten kann man wirklich ETF selber zusammenmischen. 

Wie beurteilen Sie den Plan der Bafin, indexnahe Fonds ausfindig zu machen und deren Gebühren unter die Lupe zu nehmen?

Urban: Das soll bitte der Markt entscheiden und nicht wieder reglementiert werden. Eine Gebührenobergrenze ja, aber dann muss noch unterschieden werden, ob die Fonds aktiv oder passiv sind. Wer am Index hängt und teuer ist, der wird am freien Markt kein Geld einsammeln. Problem sind die Vertriebsstrukturen der großen Geldhäuser, die solche Indexabbilder als aktive Fonds in die Kundendepots oder in die hauseigene Vermögensverwaltung legen. Die Maschine oder der Lehrling kann so einen Fonds machen. 

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