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Vermögensverwalter über Rohstoffe So profitieren Anleger vom steigenden Ölpreis

Rund 50 Prozent Plus in einem Jahr. Der Ölpreis hat 2016 eine beeindruckende Entwicklung gezeigt. Allein auf die letzten fünf Wochen des Jahres 2016 entfielen rund 20 Prozentpunkte der Erholung. Dabei schien die Welt noch im Januar 2016 im Öl zu ertrinken. Das Barrel der Sorte Brent war für weniger als 29 US-Dollar zu haben. Der Ölpreis war auf einem 12-Jahrestief.

Im November einigten sich die Ölförderländer der OPEC dann auf zeitlich begrenzte Produktionskürzungen, der sich einige Nicht-OPEC-Staaten anschlossen. Seit Januar fördern die OPEC Staaten 1,2 Millionen Barrel weniger pro Tag. Das entspricht einer Kürzung von etwa 3,5 Prozent. Einige Nicht-OPEC-Staaten wollen mit einer Kürzung von weiteren 0,5 bis 0,6 Millionen Barrel ebenfalls zu einer Stabilisierung des Ölmarktes beitragen. Nach einer langen Zeit des Überangebots könnte es somit 2017 wieder zu einem Angebotsdefizit kommen.

Dass auf der Sitzung überhaupt eine Produktionskürzung beschlossen wurde, zeigt, wie schmerzhaft der Preisrückgang für alle Öl produzierenden Staaten war. Doch die weitere Entwicklung steht und fällt mit der Umsetzung der Vereinbarung und dem politischen Feingefühl der beteiligten Staaten.

Schließlich sitzen die OPEC-Länder auf rund 70 Prozent aller Ölreserven. Sie tragen aber nur rund ein Drittel zur täglichen Ölproduktion bei. Der Rest kommt aus Nicht-OPEC-Staaten, allen voran aus Russland und den USA.

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Selbst wenn sich innerhalb der OPEC alle an die jüngsten Vereinbarungen halten sollten, ist es denkbar, dass Staaten außerhalb der OPEC versuchen werden, die Situation für sich zu nutzen und ihre Kapazitäten ausweiten. Ein Wackelkandidat ist Russland, das allein etwa die Hälfte der Produktionskürzung außerhalb der OPEC schultern will. In den USA könnte der steigende Ölpreis die Schieferölproduktion wieder lukrativ machen und damit für zusätzliches Angebot sorgen.

Dennoch spricht viel dafür, dass wir 2016 wohl vorerst den Tiefpreis beim Öl gesehen haben. 2017 sollte der Preis in eine Phase der Stabilisierung übergehen.

Anleger können von der Stabilisierung oder einem weiteren Anstieg des Ölpreises profitieren. Allerdings notieren die Ölpreise am Future-Markt noch immer deutlich höher, als am Spotmarkt. Das schmälert mögliche Gewinne von Öl-Index-Zertifikaten durch Rollverluste zum Teil drastisch. Zertifikate auf einen festen Future-Termin, etwa Diskontzertifikate, können allerdings von der derzeit erhöhten Volatilität profitieren. Was bleibt, ist die Direktanlage. Aktien von Unternehmen der Energiebranche sollten von einem steigenden Ölpreis profitieren. Zusätzlich weisen diese Firmen oft eine attraktive Dividendenrendite auf.

Andreas Haubner ist Portfoliomanager bei der KSW Vermögensverwaltung AG in Nürnberg.

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