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Vermögensverwalter Was die Dollar-Baisse für Aktien, Gold & Co. bedeutet

Stephan Albrech, Vorstand der Albrech & Cie. Vermögensverwaltung: Der Dollarkurs hat einen großen Einfluss auf viele Anlageklassen.
Stephan Albrech, Vorstand der Albrech & Cie. Vermögensverwaltung: Der Dollarkurs hat einen großen Einfluss auf viele Anlageklassen. | Foto: Albrech & Cie.

Wer sich über den Finanzmarkt Gedanken macht, sollte öfter mal einen Schritt zurücktreten und die langfristige Entwicklung in den Blick nehmen. Nur so lässt sich einschätzen, wo wir aktuell stehen. Bei der Dollarschwäche ist das besonders aufschlussreich: Der Blick auf den angefügten Chart seit 1980 zeigt, dass das Währungspaar Euro/Dollar offenbar in einem Rhythmus von sieben bis acht Jahren die Richtung wechselt (1 Kerze=1 Monat). 1969 – also 16, sprich zwei Mal acht Jahre vor dem 1985er-Tief – kam es ebenfalls zu einem Tief des zurückberechneten Euro zum Dollar, was die These eines zyklischen Musters weiter erhärtet.

Quelle: ProRealtime / Stephan Albrech

Schauen wir uns das konkret an: Im März 1985 schloss der Euro bei nur 0,67 Dollar, bis er Ende 1992 bei 1,44 Dollar ein zyklisches Hoch erreichte. Danach ging es bergab bis zur Marke von 0,84 Dollar, die in den Jahren 2000 und 2001 erreicht wurde. Von diesem Wendepunkt aus startete die dann real existierende Währung einen fulminanten Anstieg, der sie im Jahr 2008 bis auf fast 1,60 Dollar führte.

Mit der Finanzkrise setzte ein neuer Abwärtstrend beim Euro ein, der 2015 und schließlich 2017 bei rund 1,04 Dollar Halt machte. Vor wenigen Monaten startete der Euro kräftig nach oben durch, was stark an die Kursgewinne in den Jahren 1985 und 2002 erinnert („Beginn der Euro-Hausse“ 1 und 2 im Chart).

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Vor wenigen Monaten hat eine erneute Aufwärtsphase des Euro begonnen

Euro und Dollar bewegen sich also in einem zyklischen Muster von etwa acht Jahren auf- beziehungsweise abwärts. Und vor wenigen Monaten hat vermutlich eine erneute Aufwärtsphase des Euro begonnen, was heißt, dass der Dollar fällt.

Stellt sich die Frage: Welche Folgen hatten solche Schwächephasen des Dollar in der Vergangenheit für breite Anlageklassen wie Aktien sowie Rohstoffe und Edelmetalle? Und mit welcher Entwicklung müssen wir demzufolge in den kommenden Jahren vermutlich rechnen? Dass der Devisenmarkt hier der Hund ist, der mit dem Aktien- sowie Rohstoffmarkt wedelt, und es sich nicht umgekehrt verhält, steht außer Frage: An den Währungsmärkten werden weit größere Summen gehandelt als an allen anderen Börsen.