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Vermögensverwalter Wolfgang Juds Diese 2 Maximen sollten Privatanleger beherzigen

Wolfgang Juds ist Chef der Nürnberger Vermögensverwaltung Credo Vermögensmanagement.
Wolfgang Juds ist Chef der Nürnberger Vermögensverwaltung Credo Vermögensmanagement. | Foto: Credo Vermögensmanagement

Deutsche Anleger sind eher risikoscheu und setzen verstärkt auf Sicherheit. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie „Aktienkultur in Deutschland“, für die 2.000 Deutsche ab 18 Jahren befragt wurden. Die Studie stammt von der „Aktion pro Aktie“, eine Gemeinschaftsaktion der Direktbanken Comdirect, ING-Diba und der Consorsbank. Dieses Ergebnis ist nicht wirklich überraschend. Bemerkenswert ist allerdings, dass etwa ein Drittel der Befragten nicht weiß, dass eine Aktie eine Beteiligung an einem Unternehmen ist. Fast die Hälfte der Befragten hält Aktien für ein Spekulationsobjekt und nur wenige wissen, dass Aktien neben Kursgewinnen auch Dividenden zahlen. 40 Prozent der Befragten kümmern sich mit Freude um ihre Geldanlagen. Diese Anleger verfügen über deutlich mehr Wissen über Aktien.

Dass Anleger Aktien für spekulativ halten, kommt nicht von ungefähr. Mit dem Börsengang der T-Aktie 1996 und dem Platzen der Aktienblase am „Neuen Markt“ haben viele Deutschen negative Erfahrungen gemacht und viel Geld verloren. Die Anzahl der Aktionäre befindet sich im internationalen Vergleich auf einem geringen Niveau.Trotz der historisch niedrigen Zinsen haben nur wenige Anleger von der nunmehr neun Jahre andauernden Börsenhausse profitiert.

Stattdessen haben andere Kapitalmarktmodelle einen regelrechten Boom erfahren, die den Anlegern vermeintliche Sicherheit versprachen. Dazu gehören neben Immobilienfonds auch Windkraftanlagen, Schiffscontainer und viele weitere Beteiligungsprodukte. Nicht alle Beteiligungen sind per se schlecht gelaufen, aber es zeigt sich, dass die Risiken dieser Art der Kapitalanlagen vielfach eher unterschätzt, während die der Aktien aufgrund der hohen Schwankungen überschätzt werden.

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Risiko ist nicht gleich Risiko

Anleger verstehen normalerweise unter Risiko die Gefahr, das eingesetzte Kapital zu verlieren. Die Schwankungen einer Aktie zum Beispiel werden als Indiz für ein hohes Risiko wahrgenommen. Bei Beteiligungen gibt es keine Kurse, da eine Handelbarkeit nur schwer gegeben ist – trotz aller Bemühungen einen liquiden Zweitmarkt zu etablieren. Die Wahrheit zeigt sich oft erst am Ende bei der Auflösung des Projekts oder falls es zwischenzeitlich zu Problemen kommt. Diese Risiken bereits zu Beginn der Beteiligung über einen langen Zeitraum über viele Jahre hinweg richtig einzuschätzen, ist naturgemäß für alle Beteiligten schwierig. Anleger sollten diesen Umstand in ihren Entscheidungen sorgfältig berücksichtigen und im Zweifel besser auf eine Zeichnung verzichten.

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