LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 2 Minuten

Vermögensverwaltungs-Studie: Kunden wollen individuelle Beratung zu Schnäppchenpreisen

Quelle: Fotolia
Quelle: Fotolia
Die Vermögensverwaltungsbranche scheint das Gröbste überstanden zu haben. Nachdem das verwaltete Vermögen 2008 im Zuge der Finanzkrise um 19 Prozent schrumpfte, legte es bis Ende 2010 um knapp 14 Prozent auf 27,6 Billionen Euro zu. Das ergab eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger.

Einen besonders starken Zuwachs verzeichnete dabei der europäische Markt, der seit 2008 um 17 Prozentpunkte zulegte. Der asiatische Markt wuchs im gleichen Zeitraum um 14 Prozent und der US-amerikanische Markt um 12 Prozent.

Aufgrund der sinkenden Risikobereitschaft vermögender Kunden sowie der teilweise unbefriedigenden Wertentwicklung aktiv gemanagter Produkte hat sich die Nachfrage jedoch hin zu kostengünstigeren Finanzinstrumenten wie beispielsweise Indexfonds (ETFs) verschoben, so die Studie.

Regulatorische Änderungen wie die erwarteten schärferen Informations- und Transparenzregeln werden in den nächsten Monaten und Jahren zusätzliche Umsetzungskosten nach sich ziehen und die Margen negativ beeinflussen, sind die Berater von Roland Berger überzeugt. Viele Anbieter stehen damit vor der Herausforderung, ihre Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung weiter zu forcieren.

Woran aber keine Gesellschaft sparen sollte, sei die Qualität der Beratung, empfiehlt Roland Berger. Denn darauf legen Kunden besonders viel Wert. Von ihrem Berater erwarten die befragten Vermögensverwaltungskunden in erster Linie Transparenz hinsichtlich Preisgestaltung und Produktrisiken sowie insgesamt einen fairen Gegenwert für die erhobenen Gebühren. Für fast jeden dritten Kunden stehen Vertrauen und eine dauerhafte Beziehung im Vordergrund. Viele Kunden wünschen sich zudem, dass der Berater nicht nur ihre finanzielle Situation, sonder auch ihre persönlichen Wertvorstellungen berücksichtigt.

In dieser Hinsicht herrsche in der Branche nach wie vor Nachholbedarf, so Roland Berger. „Eine kundenzentrierte Ausrichtung des Geschäftsmodells ist das zentrale Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb und somit der wesentliche Treiber für Wachstum und Verbesserung der Margen-Qualität auf lange Sicht“, sagen die Unternehmensberater und empfehlen, die Kundensegmentierung künftig nicht nach der Höhe des Vermögens, sondern nach den Wertvorstellungen vorzunehmen. Wie sich dies mit dem steigenden Druck, die Kosten zu senken, vereinbaren lässt, erklären sie allerdings nicht.

Produktinnovationen begegnen die Kunden indes mit Skepsis. Ihr Finanzwissen nehme zwar zu, könne aber mit der wachsenden Komplexität der Finanzindustrie nicht Schritt halten, so die Experten von Roland Berger.

Darüber hinaus legen Vermögensverwaltungskunden Wert auf moderne Technologien. So nutzen sie zum Beispiel immer häufiger E-Banking, um ihr Vermögen zeit- und ortsunabhängig zu verwalten.  Hintergrundinfo: Die Unternehmensberater haben insgesamt 180 Vermögensverwaltungs-Kunden befragt .

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen