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Versicherer untersuchen Gesundheitsgefahren Zeitpuffer beugen Burnout vor

Quelle: Jens Lumm / photocase.com
Quelle: Jens Lumm / photocase.com
Die gute Nachricht zuerst: Die meisten Deutschen mögen ihren Job. Er gibt ihnen das Gefühl, etwas zu leisten. Dies wiederum wirkt sich positiv auf ihr Privatleben aus. Das ergab eine Umfrage unter 2.000 Berufstätigen, die die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), der Verband der Ersatzkassen (vdek), der AOK-Bundesverband  und der BKK Dachverband gemeinsam durchgeführt haben.

64 Prozent der Befragten bestätigten die Aussage bezüglich der Anerkennung im Job und deren positiven Auswirkungen auf ihr Privatleben. Weitere 23,5 Prozent stimmten zum Teil, lediglich 12 Prozent stimmten gar nicht zu.

Doch es lauern auch Gesundheitsgefahren durch häufige Überstunden und ständige Erreichbarkeit. So müssen zwei Drittel (65 Prozent) der befragten Erwerbstätigen regelmäßig Überstunden leisten. Von den Betroffenen fühlt sich jeder Fünfte dadurch belastet.

Von einem Fünftel (22 Prozent) der Befragten wird erwartet, dass sie auch im Privatleben für dienstliche Angelegenheiten zur Verfügung stehen, wobei jeden dritten Betroffenen diese Erreichbarkeit ziemlich belastet.

Mehr als jeder Fünfte zu erschöpft für private Aktivitäten

18 Prozent der Befragten erklärten zudem, dass sie wegen der ständigen Erreichbarkeit private Aktivitäten ausfallen lassen. 23 Prozent fühlen sich aus diesem Grund zu erschöpft, privaten Verpflichtungen nachzukommen. Unter den Beschäftigten, die auch in ihrer Freizeit für Kollegen, Vorgesetzte oder Kunden erreichbar sein müssen, ist der Anteil der Menschen mit Erschöpfungszuständen laut der Studie besonders groß.

Ein weiteres Problem, der zur emotionalen Erschöpfung führt, sind unvorhergesehene Anforderungen, häufige Unterbrechungen und wechselnde Prioritäten. So erklären 38 Prozent der Befragten, dass sie häufig ihre Arbeit unterbrechen müssen, weil etwas „Wichtiges“ dazwischen kommt. Beinahe jeder Dritte bestätigt, dass sich während des Arbeitens häufig die Prioritäten verändern (32 Prozent) oder Aufgaben dazu kommen, die nicht zum eigentlichen Job gehören (27 Prozent).

Als Lösung schlagen die Studienautoren Führungskräften vor, ihren Mitarbeitern ausreichende Zeitpuffer einzuräumen. Diese wirken sich laut der Studie positiv auf das Wohl der Beschäftigten aus. Vereinbarkeitsprobleme zwischen Arbeit und Privatleben sowie Erschöpfungszustände sind bei Arbeitnehmern, die hohe Zeitpuffer in ihrer Arbeit haben, deutlich geringer ausgeprägt als bei Beschäftigten mit geringen Zeitpuffern.


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