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Versicherungsbetrug: Jeder zehnte Schaden ist frei erfunden

Foto: GDV
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12 Prozent der Deutschen sind in den vergangenen fünf Jahren schon einmal von Bekannten oder Verwandten auf einen Versicherungsbetrug angesprochen worden. 4 Prozent geben offen zu, in den vergangenen fünf Jahren Versicherungsbetrug begangen zu haben. Und weitere 7 Prozent geben an, in ihrem unmittelbaren Umfeld von einem Betrug erfahren zu haben. Grafik vergrößern

Das zeigt eine aktuelle Studie der GfK Finanzmarktforschung im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). In den meisten Fällen des Betrugs wird danach der wahre Schadensverlauf anders dargestellt. Jeder Zehnte, der Geld von seiner Versicherung will, hat den Schaden frei erfunden oder setzt diesen zu hoch an, so eine Faustformel der Branche. Jeder sechste Versicherungsbetrüger holt sich in Internetforen Tipps, um seine Versicherung zu betrügen.

Derzeit würden insbesondere Schadenmeldungen bei Elektronik – Laptops, Smartphones und Flachbildschirmen – eingehend geprüft, so der GDV. In einer Sonderuntersuchung zeigten sich 45 Prozent der eingereichten Schäden als nicht begründet, bei 36 Prozent der gemeldeten Laptopschäden konnte eine Betrugsabsicht nachgewiesen werden. Bei weiteren 9 Prozent verfolgten die Kunden ihre Forderung nicht weiter, nachdem der Versicherer um Zusendung des Gerätes zur Begutachtung gebeten hatte.

Ein Drittel der Befragten zeigt dabei nur ein geringes Unrechtsbewusstsein in Bezug auf Versicherungsbetrug. Nur jeder vierte Befragte rechnet mit einer Anzeige oder der Kündigung des Vertrages.

Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, bei einem Betrugsversuch vom Versicherer ertappt zu werden, gestiegen. Der GDV und die Versicherer arbeiten seit Jahren daran, Betrugsfälle besser und schneller aufzudecken. Sie schulen ihre Mitarbeiter, setzen Gutachter und Versicherungsdetektive ein. Sie prüfen jede Schadenmeldung unabhängig von ihrer Höhe.

„Gerade die kleineren Betrügereien sind in der Summe ein großes Problem für die Versichertengemeinschaft“, sagt Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung des GDV. „Wir sind gegenüber der ganz großen Mehrzahl ehrlicher Kunden in der Pflicht, Betrug zu bekämpfen.“ Eine Folge von Versicherungsbetrügereien ist nämlich, dass die Prämien für alle Versicherten steigen.

Weitere Infos zum Thema gibt es hier.

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