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in Recht & SteuernLesedauer: 3 Minuten

Volkssport Steuerhinterziehung „Wir brauchen eine internationale Steuerbehörde“

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Plädoyer für eine internationale Steuerbehörde

Schlagzeilen, wenn es um Steuerhinterziehung geht, machen vor allem Prominente. Gleichwohl lässt sich durch alle Schichten und Klassen hindurch die Bereitschaft feststellen, Steuern zu hinterziehen.

Der Unterschied, betont Rixen, liege aber in den Möglichkeiten. Steuerhinterziehung im internationalen Kontext zum Beispiel funktioniert oft über Treuhandgesellschaften und Stiftungen. „Da muss man über entsprechend Kapital verfügen, damit man überhaupt Kunde solcher Anbieter werden kann“, erklärt er.

Damit solche Fälle von Steuerhinterziehung künftig der Vergangenheit angehören, plädiert Rixen für eine internationale Steuerorganisation: „Steuerpolitik ist im Moment noch eine rein nationale Angelegenheit. In Zeiten des mobilen Kapitals ist dieses System aber nicht länger praktikabel.“

Rixen betont die Notwendigkeit gemeinsamer Regeln. Ansonsten sei das Szenario denkbar, dass sich Staaten immer mehr mit ihren Steuersätzen unterbieten, um Kapital anzuziehen: „Am Ende wird dann gar nichts mehr besteuert – so können Staaten allerdings nicht funktionieren.“

Die von Rixen vorgeschlagene internationale Steuerbehörde nimmt die Welthandelsorganisation zum Vorbild: „Auch dort gibt es Regeln sowie Klage- und Sanktionsmöglichkeiten bei Verstoß gegen diese Regeln.“


Über den Autor:
Thomas Rixen ist Professor für Politikwissenschaft, insbesondere international vergleichende Politikfeldanalyse, an der Universität Bamberg. Er hat an der Universität Hamburg Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre studiert. Sein Forschungsschwerpunkt Steuerpolitik im internationalen Kontext ist an der Schnittstelle beider Fächer angesiedelt.

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