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Vorsorgen mit der Riester-Rente: Die besten Policen und Fonds

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Neuen Schwung könnte auch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) in den Riester-Absatz bringen, glaubt Nißel. Mitte September entschied das europäische Organ, dass die Riester-Rente in ihrer jetzigen Fassung gegen geltendes Europa-Recht verstößt. Grund dafür ist die Steuer. Die Riester-Rente muss nachgelagert besteuert werden, das heißt, die Beiträge sind steuerfrei, dafür greift der Fiskus später bei der Rente zu. So viel bekommt ein alleinerziehender Vater mit zwei Kindern vom Staat geschenkt Zum Problem wird das bei Riesteranern, die ihren ständigen Wohnsitz zum Berufsfeierabend ins Ausland verlegen wollen. Weil sie dann hierzulande keine Steuern mehr zahlen, wären die Steuereinnahmen für die hiesigen Finanzämter verloren. Daher müssen diese Riester-Rentner ihre Zulagen nach bisherigem Recht zurückzahlen. Grenzgänger durften nicht riestern

Gar nicht erst riestern dürfen Arbeitnehmer, die im Ausland wohnen, aber in Deutschland arbeiten und hier Sozialversicherungsbeiträge zahlen (sogenannte Grenzgänger). Bis jetzt. Denn beide Regeln verstoßen nach Ansicht des Europäischen Gerichtshofs unter anderem gegen das europäische Recht auf Freizügigkeit von Arbeitnehmern.

Deshalb muss der deutsche Staat jetzt nachbessern. Zwar bedeutet das für den deutschen Fiskus Steuerausfälle – eine Studie des Centrums für Europäische Politik in Freiburg ergab, dass dem Staatshaushalt durch die Neuregelung pro Jahr mindestens 470 Millionen Euro fehlen werden. Die Attraktivität der Riester-Rente dürfte sich dadurch aber erhöhen. Wie geriestert werden kann

Wer riestern will, steht vor der Frage, wie er riestern will. Dabei liefern sich vor allem Versicherungen und Fondshäuser einen Kampf um künftige Riester-Sparer. Unangefochtene Gewinner bei den bisher verkauften Produkten sind Versicherungen. Sie haben einen Anteil von rund 75 Prozent am verteilten Riester-Kuchen, die Fondsgesellschaften sind mit rund 20 Prozent weit abgeschlagen, holen aber auf. Die restlichen 5 Prozent stecken in Banksparplänen und in Wohn-Riester-Verträgen. Dass riestern per Fonds beliebter wird, hat gute Gründe. Denn überzeugen können die Fondsprodukte in der Regel beim Renditevergleich. Das liegt an den meist höheren Kosten der  Versicherungslösung. Um die Fonds und das Garantiesystem, das Riester-Herz, liegt noch der Versicherungsmantel. Dadurch fallen Kosten auf mehreren Ebenen an, und die zehren die Rendite zum Teil auf. Gerade bei einer Laufzeit von mehreren Jahrzehnten kann ein Prozentpünktchen mehr oder weniger nicht gerade unerhebliche finanzielle Konsequenzen haben. 32 Prozent bekommt eine alleinerziehende Mutter vom Staat

Trotzdem haben die Versicherungen ein nicht unwesentliches Pfund in der Hinterhand, meint Johannes Sczepan, Geschäftsführer des Finanzdienstleisters Plansecur. „Der Hauptvorteil der Riester-Policen liegt in der garantierten monatlichen Rente, deren Höhe bei Vertragsabschluss bereits bekannt ist.“ Bei Fondssparplänen beziehen sich die Garantien nicht auf eine  Rentenleistung, sondern nur auf den eingezahlten Beitrag und die Zulagen. Die späteren Renten richten sich nach den dann geltenden Sterbetafeln – und die dürften sich angesichts der demografischen Entwicklung nicht gerade zum Vorteil für künftige Rentner entwickeln.

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