LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in FondsLesedauer: 2 Minuten

Wachtendorf-Kommentar Signal-Störung in der deutschen Investmentbranche

Egon Wachtendorf, verantwortlicher Redakteur DER FONDS
Egon Wachtendorf, verantwortlicher Redakteur DER FONDS
Ein Geschäft mit „Gschmäckle“ (MorningstarDeutschland) beschäftigt seit einigen Wochen die deutsche Investmentbranche. Durfte Olgerd Eichler, mehrfach preisgekrönter Manager des Aktienfonds Main First Top European Ideas (WKN: A0MVL0), Anteile des eigenen, nicht börsennotierten Unternehmens ins Portfolionehmen?

Nicht nur Morningstar sieht darin einen deutlichen Interessenskonflikt, und seit Manager Magazin Online den Deal öffentlich machte, geben vor allem institutionelle Anleger in Scharen ihre Anteile zurück: Innerhalb von nur zwei Wochen flossen 330 Millionen Euro ab, knapp 18 Prozent des Fondsvermögens.

Wegen der „katastrophalen Signalwirkung“ hat zudem die Analysegesellschaft Fondsconsult sämtliche Produkte von Main First für zwölf Monate aus ihren Selektionsprozessen ausgeschlossen. Ob Eichler seinen Anlegern mit der Übernahmeder Main-First-Anteile einen Gefallen getan hat, kann erst die Zukunft zeigen.

Da sie formal in Ordnung und behördlich abgesegnet war, erscheint die Reaktion dennoch übertrieben. Gibt oder gab es etwa eine vergleichbare Abstimmung mit den Füßen, weil ein milliardenschwerer Top-European-Ideas-Konkurrent wieder Arideka (847451) seit Jahrzehnten krass underperformt? Oder weil manche Fondsanbieter weiter HSBC Securities Services als Depotbanknutzen, so als hätte es nie einen Madoff-Skandal gegeben?

Meine ganz persönliche Meinung: Das eine wie das andere wäre ein weitaus triftigerer Grund, einen Fonds zu verkaufen oder seinen Kauf gar nicht erst in Erwägung zu ziehen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion