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Aktualisiert am 09.10.2013 - 10:11 Uhrin MärkteLesedauer: 2 Minuten

Wachtendorfs Worte: Therapie für einen Politik-Junkie

Egon Wachtendorf, verantwortlicher Redakteur DER FONDS
Egon Wachtendorf, verantwortlicher Redakteur DER FONDS
Was die FDP von einem Smart unterscheidet, weiß mittlerweile wohl auch der letzte Deutsche. Ebenso, was die am Sonntag vom Wähler aus dem Bundestag beförderte Partei von politischen Vorbildern wie Theodor Heuss, Ralf Dahrendorf oder Hildegard Hamm-Brücher mit einer Flasche Beck’s verbindet.

Es gab in der vergangenen Woche auch seriösere, jedoch keinesfalls schmeichelhaftere Vergleiche. Etwa im Handelsblatt, wenn Herausgeber Gabor Steingart darüber philosophiert, dass sich kein Bürger gern an eine Leiche schmiegt. Wobei die Unterstellung, der letzte Lebensfunke bei den Liberalen sei bereits vor dem Wahltag erloschen, vielleicht einen Schritt zu weit geht.

Passender erscheint da jener Vergleich, den Unternehmensberater und FDP-Mitglied Hasso Mansfeld schon vor zwei Jahren zog: Seine Partei sei okkupiert von Verbandsfunktionären aus allen Himmelsrichtungen und hänge an deren Gängelband „wie der Junkie an der Nadel“. Wer vor diesem Hintergrund der FDP zwar ein Ausscheiden aus der Regierung gegönnt, ihr aber den Verbleib im Bundestag gewünscht hätte, verkennt den Ernst der Lage. Eine von Philipp Rösler und Rainer Brüderle geführte Partei hätte bis 2017 in der Opposition kaum anders agiert als in den Zeiten der rot-grünen und der schwarzroten Koalition.

Um wirklich wieder auf die Beine zu kommen und sich auf ihre Ideale zu besinnen, hilft ihr nur der kalte Entzug – so schwierig es für Deutschland bis dahin in einer real existierenden Vier-Parteien-Sozialdemokratie auch werden mag.

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