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Währungen 2013: Wider den Euro-Pessimismus

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Die politischen Entscheidungsträger sind auch der Meinung, dass er es soll. Die wahrscheinlichste Folge ist damit, dass er es auch wird. Doch was, wenn wir uns täuschen und der Euro doch scheitert? Oder zumindest eine starke Abwertung im Außenverhältnis droht? Gibt es dann „sichere Anlagehäfen“? Bisher ist der Außenwert des Euro von der europäischen Staatsschuldenkrise nur begrenzt in Mitleidenschaft gezogen worden.

So müssen Devisenhändler heute 1,31 US-Dollar für 1 Euro zahlen, während das Wechselkursverhältnis bei Einführung des Euro noch bei 1,18 US-Dollar pro Euro lag. Und dies, obwohl der Greenback in Krisenzeiten tendenziell aufwertet. Doch vielleicht steht die Aufwertung des US-Dollar ja erst noch bevor? Nun, selbst wenn dem so wäre, sind mögliche Währungsgewinne unseres Erachtens noch kein hinreichender Grund, um eine Währung als „sicheren Hafen“ einzustufen.

Dennoch spricht viel für den US-Dollar als alternative Fremd- oder gar Fluchtwährung. Dazu gehören Liquidität und Markttiefe des US-amerikanischen Devisenmarktes ebenso wie die Schuldentragfähigkeit der USA und die Kaufkraft des US-Dollar gegenüber dem Euro. Wir sehen daher traditionell eine angemessene Gewichtung der US-Valuta in weltweit investierten Aktiendepots vor.

Die Argumente für den US-Dollar gelten allerdings nicht für „kleinere“ Währungen wie den australischen und kanadischen Dollar oder die norwegische Krone. Hier lassen wir Vorsicht walten. Unter Kaufkraftgesichtspunkten erscheinen viele der „kleinen“ Währungen überbewertet und sind durch eine geringere Handelbarkeit gekennzeichnet. Zudem zeigen die Immobilienmärkte der Heimatregionen teilweise „blasenähnliche“ Entwicklungen, die im Falle einer Korrektur einen Abfluss von Kapital und damit eine Abwertung der Währung auslösen würden.

Bereits abgewertet hat der Euro in den vergangenen Jahren aber gegenüber einer anderen typischen Fluchtwährung – dem Schweizer Franken. Die Schweizerische Nationalbank legte vor gut einem Jahr einen Mindestkurs – keinen festen Kurs, wie ab und an angenommen wird – von 1,20 Schweizer Franken für 1 Euro fest und hat diesen seither erfolgreich verteidigt.

Renditeaspekte sollten daher beim Kauf von Schweizer Franken kaum im Vordergrund stehen. Andererseits wird der Franken als klassischer Hort der Sicherheit in Krisenzeiten auch kaum unter Abwertungsdruck leiden. Unter Diversifikationsgesichtspunkten bleibt die schweizerische Währung daher ein wichtiger Bestandteil unserer internationalen Aktienportfolios.

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