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Wandel der internationalen Handelsströme Welthandel lässt nach? Hier erfahren Sie, was zu tun ist

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Grund 2: Das goldene Zeitalter der Globalisierung endet

In den 1990er-Jahren begann das goldene Zeitalter der Globalisierung. Die Kosten für Transport und grenzüberschreitenden Handel sanken, China entwickelte sich vom Rohstofflieferanten zum wichtigen Zulieferer vieler Firmen aus den Industrieländern. Mittlerweile sind die Löhne in China ebenso wie in anderen Schwellenländern allerdings spürbar gestiegen, das Auslagern der Produktion über weite Strecken hinweg wird entsprechend weniger attraktiv. Hinzu kommt ein weiterer Effekt: Dank der steigenden Löhne haben viele Schwellenländer die nächste Entwicklungsstufe erklommen, auch weil der Binnenkonsum eine wesentlich größere Rolle spielt als früher.

Wichtig für Anleger:

Chinesische Unternehmen, die sich auf ihren einheimischen Markt fokussieren, werden interessanter. Es ist nicht mehr entscheidend, für ausländische Märkte möglichst günstig zu produzieren, sondern in der Heimat eine starke Marke aufzubauen. Gleichzeitig wird die Luft für westliche Unternehmen dünner, die nach China exportieren. Dies ist besonders offensichtlich in neuen Wirtschaftszweigen wie Einzelhandel, Internet, Elektroautos und erneuerbare Energien, wo chinesische Unternehmen hohe Marktanteile haben. Außerdem produzieren chinesische Fabriken verstärkt Komponenten für die Endproduktion, sodass der Anteil von in der Produktion verwendeten importierten Waren von 60 Prozent in den 1990er-Jahren auf heute 35 Prozent gesunken ist.

Grund 3: Die Automatisierung verlagert Arbeitsplätze zurück in die Industrieländer

Nicht nur seitens der Schwellenländer haben sich wichtige Parameter für den Welthandel geändert, auch die Industrienationen haben sich weiterentwickelt. Die Kosten der Automation in der Produktion sind seit den 1990er-Jahren im Vergleich zu den Löhnen um 40 bis 50 Prozent gesunken. Da gleichzeitig die Lohnkosten in den Schwellenländern gestiegen sind, lohnt es sich für etablierte Firmen wieder, verstärkt in der Heimat zu produzieren. Firmen wie Ford, General Electric, Wal-Mart, Apple und Boeing haben bereits angekündigt, Teile ihrer Produktion wieder zurück in die USA zu verlegen.

Wichtig für Anleger:

Unternehmen wie zum Beispiel Maschinenbauer, Spezialdienstleister und Ausrüster, die westliche Industrien automatisieren, werden interessanter. Die derzeit entstehende Industrie 4.0 könnte diesen Trend sogar noch beschleunigen, weil intelligente Roboter in der Fertigung mittlerweile immer anspruchsvollere Jobs übernehmen und damit in deutlich größerem Maße als bisher Arbeitskräften Konkurrenz machen können.