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Wandelanleihen-Experte von Schroders „Aktienmarkt wird 2015 der entscheidende Treiber“

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Wie ist der Ausblick für 2015?

Wir sehen weiterhin sehr gute Aktienmärkte. Ich weiß nicht, wo der Bruch im Aktienmarkt herkommen soll. Die typischen Treiber wie fehlende Liquidität der Zentralbank, völlig überzogene Bewertungen oder irgendeine Art von Finanzkrise sehe ich nicht. Die typischen Faktoren, die normalerweise zum Ende eines Bullenmarktes führen, sind nicht da. Dazu muss der Aktienmarkt noch deutlich weiter laufen.

Geopolitische Risiken habe ich natürlich nicht im Griff. Da kann einiges sehr schnell entstehen, was wir vorher noch gar nicht gesehen haben. Ende letzten Jahres dachte ich, die Ukraine-Krise wäre mit den Maidan-Demonstrationen vorbei, die Regierung tritt zurück und wir kommen wieder in ruhiges Fahrwasser. Mit Russland habe ich nicht gerechnet.

Betrachte ich die typischen Treiber für Wandelanleihen – Aktienmarkt, Kredit, Zinsen – sehe ich viel Aktienrisiko, wenig Kreditrisiko und kaum Zinsrisiko. Damit wird der Aktienmarkt 2015 klar der entscheidende Treiber sein.

Welche Länder haben Sie dabei besonders im Blick?


Wir sehen die USA weiterhin als starken Primärmarkt – aber auch als starken Anteil im Portfolio. Hierfür sprechen sowohl das Wirtschaftswachstum als auch Janet Yellen und die Fed. Ich glaube, dass die Fed jedes Mittel nutzen wird, um die Zinsen auch am Ende des Taperings tief zu halten. Effektiv gibt es noch Quantitative Easing in den USA. Ähnliches gilt für Japan. Wir haben lange darauf gewartet, dass der japanische Zentralbankchef Haruhiko Kuroda handelt – und der Nikkei auf Sieben-Jahres-Hoch war toll.

Die EZB muss dringend was machen. Die Unterstützung für den Aktienmarkt kommt weiter dorther. Nachhaltiges selbsttragendes Wachstum in Europa werden wir nicht sehen. Dazu fehlt viel. Aber in Amerika könnte es kommen. Wenn der Dollar gegen den Euro und den Yen gleichzeitig steigt, hat das einen gewissen restriktiven Einfluss auf die Wirtschaft in Amerika. Die Fed braucht dann nicht viel zu tun.

Und wie sieht es bei den Sektoren aus?

Bei Energie setzen wir momentan auf fallende Kurse. Wir haben die letzten Energie-Positionen verkauft. Die Benchmark hingegen hält noch 7 Prozent. Wir glauben aber, dass durch den niedrigen Ölpreis die eine oder andere Firma kippen wird. Da können wir dann auch mal eine große Wette eingehen und ganz aussteigen. IT und Biotech bleiben auch weiter unsere Bereiche. Den Konsum könnten wir etwas hochfahren, wenn die US-Wirtschaft durch einen steigenden Dollar wachsen sollte. Aber dann müssen auch die richtigen Wandelanleihen am Primärmarkt kommen.

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