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Dividenden-Mann John Bailer im Verhör „Schwankungsarme Aktien sind teuer geworden“

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Zu recht?

Bailer: Na ja, vielleicht. Damals waren manche Banken mit dem 30-Fachen gehebelt. Heute sind welche zehnfach. Das ist immer noch viel. Investoren schauen dort noch sehr genau hin. Hinzu kommt noch ein weiterer Aspekt.

Ich höre.

Bailer: Jahrelang war das Wirtschaftswachstum niedrig. Anleger suchten also Unternehmen, die trotz Flaute wuchsen. Außerdem kauften sie besonders sichere Aktien mit Dividendenrenditen als Anleiheersatz.

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Bailer: Wir versuchen, Anleiheersatz-Aktien regelrecht zu meiden. Ich hätte selbstverständlich liebend gern abwärtsgesicherte, niedrig schwankende Aktien, sogenannte Low-Vola-Werte. Aber nur wenn sie nicht teuer sind und inneren Wert haben. Ich höre zurzeit so viel über Investoren, die nur Low-Vola-Aktien kaufen. Aber ich glaube nicht, dass sie das schützt. Wie Warren Buffett schon sagte: Das einzig Schützende ist, Aktien unter ihrem wahren, inneren Wert zu kaufen. Und das ist das, was wir versuchen. Low-Vola ist aber teuer. Das schützt Sie vielleicht ein paar Tage lang, oder ein paar Wochen. Aber es ist nicht das, was wir suchen.

Warum sichern Sie nicht über Put-Optionen ab?

Bailer: Das machen wir generell nicht. Wir denken aber darüber nach, nach diesem langen Aktienaufschwung über Short-Call-Strategien zusätzliche Prämien zu verdienen. Wir hatten in den vergangenen neun Jahren etwa 9 Prozent Rendite am Aktienmarkt. Lassen Sie es in den kommenden Jahren nur noch 6 Prozent sein, davon die Hälfte durch die Dividende. Da ist es sinnvoll, über Optionsprämien etwas dazuzuverdienen.

Was ist, wenn Sie ausgeübt werden und die Aktien verkaufen müssen?

Bailer: Wir würden die Basispreise so hoch ansetzen, dass das unwahrscheinlich ist. Dann ist die Prämie zwar niedriger, aber wir behalten die Aktien. Denn am Ende sind wir immer noch ein Aktienfonds.

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