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Aktualisiert am 28.01.2020 - 15:02 Uhrin MärkteLesedauer: 3 Minuten

Was ist denn da los? Nordkorea, der letzte Schatz der Kommunisten

Statue des verstorbenen "ewigen Präsidenten"
Statue des verstorbenen "ewigen Präsidenten"
Kim Il Sung in Pjöngjang
Foto: Torsten Weidemann, pixelio.de

Isoliert, atomar hochgerüstet und bitterarm. Das ist Nordkorea, eines der letzten kommunistischen Bollwerke. Seit über 60 Jahren dringt aus der totalitär geführten Volksrepublik kaum etwas nach außen. Misswirtschaft und Dürren führen immer wieder zu Hungersnöten, während Diktator Kim Jong Il einen religiösen Kult um seine Person betreibt.

Nun hat sich ausgerechnet Goldman Sachs des Landes angenommen und ist zu einem bemerkenswerten Ergebnis gekommen. Analyst Goohoon Kwon prognostiziert den Anfang eines Wirtschaftsbooms für den armen Norden, eine schrittweise Vereinigung mit Südkorea und das Ende der Diktatur.

Dieser Artikel stammt aus der aktuellen Ausgabe von DAS INVESTMENT (Dezember 2009).

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Nach einem Abschied Kim Jong Ils und einer scharfen politischen Wende werde die nordkoreanische Wirtschaft in der ersten Phase der Integration, die Kwon auf einen Zeitraum von 15 Jahren taxiert (2013 bis 2027), um jährlich bemerkenswerte sieben Prozent wachsen. Um die Mitte des Jahrhunderts könne ein vereinigtes Korea dann sogar eine höhere Wirtschaftsleistung als Frankreich, Deutschland und Japan haben.

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Rohstoffschätze in Nordkorea

Zumindest die Basis dieses Aufschwungs ist heute bereits vorhanden: Auf das 140-Fache der jährlichen Wirtschaftsleistung Nordkoreas schätzt die Investmentbank den Wert der unerschlossenen Rohstoffvorkommen. Uran, Kohle und Eisenerz: Das unheimliche Land sitzt auf einem Schatz. Jeder vierte Nordkoreaner ist zudem jünger als 15 Jahre.

„Das Land wird schon in Kürze einen Kollaps erleben und sich öffnen müssen“, vermutet auch Fred Jones von Jutland Capital. Der Hedge-Fonds aus Vancouver ist spezialisiert auf heikle Rentenanlagen fern ab von Rating und Bonität. Wenn der Rest der Welt überhaupt mit Nordkorea handelt, dann nur gegen Barzahlung. Doch es gibt noch vereinzelte Schuldscheine. Bei einem Nennwert von 1 US-Dollar kosten die Papiere jenseits des Börsenhandels nur noch 8 Cent.

Wo Jutlan Capital die Schuldscheine kauft und wie viele in den Hedge-Fonds liegen, sagt Jones nicht. Lediglich, dass es sich um ein „sehr langfristiges Investment“ handle. Er erwartet, dass China den Druck auf das Regime erhöhen wird. „Der wirtschaftliche Aufschwung Chinas wird zu höheren Löhnen führen, und Niedriglohnbereiche werden im ersten Schritt nach Vietnam und Laos abwandern und im zweiten nach Nordkorea.“

Auch Analyst Kwon erwartet von China eine Symbolfunktion. Eine Wiedervereinigung der beiden Koreas habe dem Beispiel Chinas und Hongkongs zu folgen, weniger dem kostenintensiven deutschen Weg.

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