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Aktualisiert am 04.10.2016 - 18:15 Uhrin AktienLesedauer: 3 Minuten

Wegen alternder US-Bevölkerung Bill Gross rät zu Schwellenländern

Bill Gross prognostiziert für die USA wegen der alternden Generation der Baby Boomer ein gebremstes Wachstum. Anleger sollten künftig in Schwellenländer sowie in den Gesundheitssektor investieren. Als Verlierer erachtet der Manager von Janus Capital Group Versicherer und Anleihen von Städten mit angespannter Finanzlage.

„Demographie ist nicht alles, aber sie dürfte die Märkte und die Renditen in den nächsten Jahrzehnten bestimmen, bis das Phänomen der Baby Boomer das Zeitliche gesegnet hat", schrieb Gross in seinem monatlichen Ausblick. „Wir sind fertig und wissen es noch nicht einmal." Rund 75 Millionen Amerikaner haben zwischen 1946 und 1964 das Licht der Welt erblickt. Das Älterwerden der Baby Boomer senkt nun den Anteil der arbeitenden Bevölkerung zwischen 20 und 64 Jahren an der Gesamtbevölkerung. So steigt die Zahl der Leistungsempfänger und die Last für die Berufstätigen. Staatliche Programme wie die Sozialversicherung und Medicare haben Verpflichtungen von 66 Billionen Dollar errechnet und damit mehr als das Dreifache des derzeitigen Bruttoinlandsproduktes der USA, wie der 71 Jahre alte Gross schreibt. Die Senioren dürften ihren Ruhestand durch die Auflösung ihrer Ersparnisse finanzieren, was alle Anleger und Sparer belaste. Das gelte um so mehr angesichts der niedrigen Zinsen.



Gross rechnet mit langfristig steigender Inflation, da die Gehälter der Berufstätigen im Gesundheitssektor steigen dürften. Er rät daher zum Kauf zehnjähriger inflationsgeschützter US-Staatsanleihen. Von Papieren unterfinanzierter Städte und Bundesstaaten hält der Anleihepapst dagegen nichts. So hat Chicago im vergangenen Mai die Güteklasse Investmentgrade beim Rating eingebüßt. Moody’s Investors Service hatte damit auf eine Finanzierungslücke von 20 Milliarden Dollar bei den Pensionen reagiert.

Schwellenländer werden nach Ansicht von Gross wieder interessant, da ihre Bevölkerung jünger ist. „Industrieländer können und sollen einen wachsenden Anteile ihrer Anlagen in den Schwellenländern investieren, um so die demographischen Belastungen daheim zu bewältigen. Langfristig sollte man im Gegensatz zur aktuellen Situation über eine erhöhte Gewichtung der aufstrebenden Nationen nachdenken."

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