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Weihnachtsfrieden Der Währungskrieg ist für Draghi und den Euro vorbei

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Immer stärkere Impulse


Der Euro-Kurssprung überdeckt jedoch die Tatsache, dass er insgesamt Erfolg hatte mit seinen Bemühungen, die Währung in einer Zeit nach unten zu treiben, in der die Zentralbanken sich mit immer stärkeren Konjunkturimpulsen überboten.

Damit sollte die Gefahr einer Deflation abgewehrt werden, doch einige Analysten sagten, sie hätten einen Währungskrieg ausgelöst. Die EZB-Währungshüter haben kein explizites Wechselkursziel für den Euro, doch die Zuführung frischen Geldes in eine Wirtschaft über quantitative Lockerungen sorgt tendenziell für eine Abwertung der Währung.

Teure Importe

Seit der Euro im Mai 2014 auf 1,3993 Dollar gestiegen war, das höchste Niveau seit Draghi im November 2011 die EZB-Spitze übernahm, ist die Gemeinschaftswährung um etwa 22 Prozent abgerutscht.

Eine schwächere Währung verteuert Importe, was die Anstrengungen der Zentralbank unterstützt, die Inflationsrate der Region anzukurbeln. Die Jahresteuerung belief sich zuletzt auf 0,2 Prozent und machte damit nur einen Bruchteil des EZB- Zielwerts von knapp zwei Prozent aus.

Kriecht zurück

„Er hat ihn erfolgreich nach unten getrieben und nun kriecht er langsam wieder zu einem fairen Wert zurück“, sagt David Bloom, weltweiter Chef für Devisenstrategie bei HSBC in London, der die Erholung des Euro nach dem EZB-Ratstreffen am 3. Dezember korrekt vorhergesagt hatte.

Bloom sieht den Euro bis Ende 2016 auf 1,20 Dollar steigen. „Alle wollen etwas geschenkt bekommen, also wird er versuchen, ihn weiter nach unten zu treiben oder ihn verbal zu drücken“, auch wenn dies nicht funktionieren dürfte, meint Bloom. „Er kann eine Menge bewegen, aber er kann keine Wunder vollbringen.“

Seite 3: Weitere Abwertung?
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