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Weltwirtschaft 2013: Ist es wirklich so schlimm?

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Zwar sank der CLI in den vergangenen Monaten, der Rückgang hat sich aber bereits wieder verlangsamt. Dies deutet unseres Erachtens darauf hin, dass sich die Weltkonjunktur in den kommenden Monaten stabilisieren wird. Jüngste Umfrageergebnisse stützen diese Einschätzung.

So hält sich der globale Einkaufsmanagerindex für die Produktion in der Gesamtindustrie bisher hartnäckig über der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Im September stieg er mit 52,5 Punkten sogar auf den höchsten Stand seit März 2012.

Natürlich unterscheiden sich die Wachstumsperspektiven von Region zu Region: Während die Konjunktur in vielen fortgeschrittenen Volkswirtschaften noch immer durch die Bilanzanpassungen im öffentlichen und privaten Sektor gebremst wird, sollte die Wirtschaft in den Schwellenländern – trotz des jüngst sich verlangsamenden Wachstums – weiterhin solide expandieren. Vor diesem Hintergrund rechnen wir für die Jahre 2012 und 2013 mit einem globalen Wirtschaftswachstum von ca. 3,2 % und ca. 3,7 %.

Ein genauer Blick auf die einzelnen Regionen verdeutlicht die jeweiligen Einflussfaktoren. Der Konjunkturverlauf in den USA bleibt aufwärtsgerichtet. Gemäß den Angaben des Bureau of Economic Analysis (BEA) erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr von Quartal zu Quartal.

Das Expansionstempo hat sich allerdings ein wenig verlangsamt, was in erster Linie auf die sich weniger stark erhöhenden privaten Konsumausgaben zurückzuführen ist: Angesichts einer nur zögerlich steigenden Beschäftigung nahmen sie im zweiten Quartal nur noch mäßig zu.

Positiv hervorzuheben ist hingegen, dass der Häusermarkt sich im Jahresverlauf weiter stabilisiert hat. Somit dürfte sich der stetige Anstieg der Wohnungsbauinvestitionen fortsetzen. Darauf deuten nicht nur die Baubeginne und -genehmigungen hin, sondern auch die Erwartungskomponente der Hausbauer (auf Basis des NAHB-Index), die zuletzt so hoch war wie zuletzt vor über fünf Jahren.

Da der Häusermarkt derzeit nur ca. 2,4 % der jährlichen Wirtschaftsleistung in den USA ausmacht, scheint auf den ersten Blick übergroße Hoffnung unangebracht, dass der Wohnungsbau für starke Wachstumsimpulse sorgen kann. Getreu dem Motto „Wenn Bau läuft, läuft alles!“ war der Immobilienmarkt aber oft Auslöser für eine langtragende Aufwärtsdynamik.

In diesem Zusammenhang finden wir folgende Zusammenhänge erhellend: Da rund zwei Drittel der privaten US-Haushalte Hausbesitzer sind, entspannt sich deren Finanzlage bei steigenden Hauspreisen; zugleich steigt ihre Neigung, Waren und Dienstleistungen zu kaufen. Die folglich erhöhten Ausgaben der Verbraucher steigern wiederum die Investitionsbereitschaft und Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen.

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