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Weniger Solar-Förderung: Auch für Solarfonds dramatisch

Quelle: Fotolia
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DAS INVESTMENT.com: Worauf sollten Investoren bei den Solarfonds achten, die jetzt auf den Markt kommen? Peter Käsberger: Investoren, die in Solarfonds investieren, möchten in erster Linie Ruhe in ihrem nachhaltigen Investment. Sie möchten keine bösen Überraschungen erleben. Es gilt daher besonders darauf zu achten, dass die Rahmenbedingungen und die prognostizierte Rendite nachvollziehbar sind und letztere auch wirklich erreicht werden kann. >>> Umfrage: Werden Solar-Investments zu heiß? DAS INVESTMENT.com: Wo ist das noch der Fall? Welche Länder bieten aktuell die besten Voraussetzungen für Solarfonds? Käsberger: Italien bietet aktuell noch gute Voraussetzungen. Aber auch hier wird es sicher nach dem Sommer zu Anpassungen bei der Solarstromvergütung ab 2011 kommen. Durch die wesentlich höheren Stromerträge wird dies aber nicht so durchschlagen wie die neue Gesetzesinitiative in Deutschland. DAS INVESTMENT.com: Wie wirkt sich die sinkende Einspeisevergütung für erneuerbare Energien auf Solarfonds aus? Käsberger: In Deutschland wird sie sich dramatisch auswirken. Solarfonds sind am wirtschaftlichsten, wenn sie größere Solarkraftwerke zum Inhalt haben. Diese benötigen einen zeitlichen Planungsvorlauf. Durch die mitten in diesem Jahr drastisch sinkende Einspeisevergütung ist die notwendige Sicherheit bei der Planung gestört. Banken werden keine größeren Projekte finanzieren, bei denen keine Sicherheit zum Thema Stromerlöse gegeben ist. Bisher wurden Gesetzesanpassungen beim Erneuerbare-Energien-Gesetz immer zum 1.1. des folgenden Jahres erlassen.  Die neue Regierung bricht mit dieser sinnvollen Tradition.

DAS INVESTMENT.com: Immerhin soll die Förderung jetzt doch erst zum 01.Juni dieses Jahres gekappt werden. Aber ist es überhaupt machbar, jetzt noch schnell bis zur nächsten Senkung einen Solarfonds zu organisieren? Käsberger: Aus unserer Sicht ist dies nicht möglich. Das wäre sonst ein Fonds, der von Beginn an mit seinen Annahmen spekulieren würde, und das widerspricht der Ausrichtung der Asset-Klasse Solarfonds. Größere Solarkraftwerke benötigen mehrere Monate Bauzeit. Die Lieferzeiten für große Wechselrichter liegen aktuell schon bei Juli 2010. Die Inbetriebnahmen sind nicht zu schaffen. DAS INVESTMENT.com: Kann man da nicht ein bisschen tricksen? Käsberger: Einige Firmen werden sicher versuchen mit allen Tricks ihre Solarkraftwerke als in Betrieb gegangen zu melden. Ich denke, Firmen, die aktuell noch in Deutschland geplant hatten, werden sofort auf das südliche Ausland umschwenken, um dort unter besseren Bedingungen zu entwickeln. Das 1. Hamburger Solar-Symposium findet am 03. März 2010 im Hotel Grand Elysée statt. Gutachter, Projektierer, Hersteller, Finanzierer und Analysten aus der Welt der Photovoltaik treffen sich zum Erfahrungsaustausch. In der Podiumsdiskussion geht um aktuelle Fragen, die den Solar-Markt derzeit in Atem halten: • Was hat die geplante Senkung der Einspeisevergütung zur Folge?
• Nützen politische Protektionen gegenüber chinesischen „Biliganbietern“ den        deutschen Modulherstellern?
• Was sind die wesentlichen Unterscheidungskriterien bei der Fondsauswahl?
• Wie steht es um die rasant wachsende Zahl der Blindpools? Welches sind die      Vor- und Nachteile?
Weitere Informationen, Anmeldung und Programm finden Sie unter www.ratingwissen.de oder in unserem Veranstaltungskalender.

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