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Wenn der Chef den Chefarzt zahlt Darum ist die betriebliche Krankenversicherung für (manche) Vermittler so spannend

60.000 Euro – so viel lässt sich das Unternehmen Mercateo die Gesundheit seiner 280 Mitarbeiter pro Jahr kosten. Das Unternehmen bietet Büromaterial, IT- und Industriebedarf für Geschäftskunden im Internet an. Und hat 2012 eine betriebliche Krankenversicherung (bKV) der Allianz als Zusatzleistung für seine Mitarbeiter installiert.

Warum? In Zeiten des Fachkräftemangels haben viele Firmen erkannt, dass es immer wichtiger wird, sich mit Zusatzleistungen gegenüber Mitarbeitern und Bewerbern als guter Arbeitgeber zu positionieren (siehe Grafik). „In vielen Branchen sind zusätzliche Benefits neben dem Gehalt mittlerweile Standard“, sagt Robert Gladis, Leiter Kompetenzcenter betriebliche Krankenversicherung bei der Halleschen. „Doch die meisten von ihnen werden von den Arbeitnehmern nicht als ein echter Mehrwert erlebt. Die bKV leistet hingegen einen direkten Beitrag zur Gesundheit jedes Mitarbeiters, egal ob gesetzlich oder privat versichert.“

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Begeisterung ist oft groß

Mercateo etwa hat sich für die Bausteine Sehhilfe, Vorsorge, Heilpraktiker, Zahnersatz und Auslandsreisekrankenversicherung entschieden. „Dem Großteil der Bewerber ist dieser zusätzliche Krankenschutz neu. Man muss dann erst erklären, welche Vorteile die bKV für sie bietet und welche Segmente dadurch abgedeckt sind“, sagt Marcus Hendel, Personalchef von Mercateo. „Wenn dies passiert ist, ist die Begeisterung der Bewerber meist sehr groß. Im Vertragsgespräch kann die bKV das Zünglein an der Waage sein, damit ein Bewerber schließlich zu uns kommt.“ Und dann auch treu bleibt.

Das liegt daran, dass eine arbeitgeberfinanzierte bKV einige Vorteile bietet. „In der Regel gibt es keine Gesundheitsprüfung und Ausschlüsse von bestehenden Vorerkrankungen“, sagt Uwe Jüttner, bKV-Experte beim Versicherungsmakler Aon Risk Solutions in Deutschland. Das liegt daran, dass die Versicherer auf einer bestimmten Mindestzahl an zu versichernden Mitarbeitern bestehen, damit eine bKV überhaupt infrage kommt. So gleichen sich Risiken innerhalb dieses Kollektivs aus.

Wie hoch diese Mindestzahl ist, unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter. Bei der Axa zum Beispiel gibt es die bKV-Lösungen ab zehn Mitarbeitern. Eine Ausnahme besteht aber bei der stationären Zusatzversicherung, hier geht es erst ab 50 Mitarbeitern los. Das ist im Markt nicht unüblich. Die Allianz etwa handhabt es genauso wie die Axa. Die Gothaer verlangt bei der arbeitgeberfinanzierten Variante eine Durchdringung innerhalb der Belegschaft von mindestens 90 Prozent, mindestens aber 20 Mitarbeiter müssen es sein. Die Barmenia versichert Belegschaften ab fünf Mitarbeitern, bei stationären und Krankentagegeld-Tarifen müssen es 20 sein. Bei der SDK müssen mindestens fünf Personen, davon zwei Mitarbeiter versichert sein. Die anderen drei dürfen auch Familienangehörige sein. „Damit können bei der SDK schon Kleinstbetriebe eine bKV einrichten“, sagt Vertriebsvorstand Timo Holland.

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