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Aktualisiert am 27.01.2020 - 15:54 Uhrin FondsLesedauer: 4 Minuten

„Wer sich vor Inflation schützen will, muss Aktien kaufen“

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DAS INVESTMENT.com: Klingt fast so, als ob Sie dabei sind, Ihren globalen Aktienfonds in ein Sammelbecken marktenger deutscher Nebenwerte zu verwandeln. Bruns: Wir haben im Moment tatsächlich einen klaren Fokus auf Small und Mid Caps. Nicht weil ich dort generell gern investiere, sondern weil die Chancen einfach ungleich größer sind. Dort sieht keiner so genau hin. Im Übrigen ist es ein Irrtum zu glauben, Firmen wie Siemens oder General Electric seien allein aufgrund ihrer Größe sicherer. Die einzige Sicherheit besteht – vielleicht – darin, dass der Staat sie nicht pleite gehen lässt. Aber das hat den Aktionären von Hypo Real Estate auch nichts geholfen. DAS INVESTMENT.com: Was macht eine ehemalige Staatsfirma wie die Deutsche Post so interessant für Sie, dass Sie sie seit geraumer Zeit mit deutlich über 5 Prozent im Portfolio gewichten? Bruns: Die Post–Aktie zu kaufen war ein Fehler. Ich habe unterschätzt, wie stark das Unternehmen noch am Gängelband des Staates hängt. Aber nun weiß man schon aus der Theorie, dass man den Irrtum am besten durch Streuung bekämpft. Weil wir an vielen Firmen beteiligt sind, dürfen wir uns mal irren. Wir tun es ungern, aber es passiert. DAS INVESTMENT.com: Was machen Sie jetzt mit dieser Erkenntnis? Bruns: Wir werden die Position auflösen, wenn auch nicht gleich zu den jetzigen Tiefstkursen. Anderes ist besser und auch günstiger. DAS INVESTMENT.com: Wie lange wird es dauern, bis die Börse das honoriert? Bruns: Das ist schwer zu sagen. Ich bin aber überzeugt davon, dass wir in dem von uns zusammengestellten Portfolio in den nächsten fünf Jahren im Durchschnitt einen jährlichen Zuwachs von 25 Prozent haben werden. Das Problem ist nur, dass der Gesamtzuwachs möglicherweise erst 2013 anfällt und wir drei oder vier Jahre lang überhaupt keine Renditen sehen. Im Moment kommt es vor allem darauf an, dass die Wirtschaft aus ihrer existenzbedrohenden Krise herausfindet. Alles andere, von der Erhaltung des Weltfriedens einmal abgesehen, ist sekundär.
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