LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in FondsLesedauer: 6 Minuten

Wertsicherungsfonds Diese Fonds sollen ohne Reue Gipfel stürmen

Seite 3 / 3

Ziel: Risikoscheue Anleger überzeugen

Dass auch mit Wertsicherungsstrategien mehr drin ist, zeigt beispielsweise der 3ik-Strategiefonds III (DE000A1H44L8) des Vermögensverwalters Gies & Heimburger aus Bad Krozingen, der eine Absicherung von 85 Prozent anstrebt. Unternehmensgründer und Fondsmanager Hans Heimburger erzielte im Fünf-Jahres-Zeitraum ein kumuliertes Plus von 16,3 Prozent.

Das Konzept der Wertsicherung nennt er eine ideale Lösung, um trotz Niedrigzinsumfeld risikoscheue Anleger zu überzeugen. Das dennoch geringe Fondsvermögen von weniger als 14 Millionen Euro schreibt Heimburger nicht nur dem lange andauernden Bullenmarkt zu, sondern dem bisher in erster Linie internen Einsatz der insgesamt dreiköpfigen Fondsfamilie.

                                          Quelle: Morningstar

Allerdings hat auch die ganze Fondskategorie keine Erfolgsgeschichte hinter sich: Die in Wertsicherungsfonds investierte Summe sinkt nach Angaben des deutschen Fondsverbands BVI seit Langem. So schmolz der Bestand innerhalb von drei Jahren um knapp 8 Milliarden auf 21 Milliarden Euro (Stand: 31. Januar 2018). Im Januar gab es immerhin wieder zarte Zuflüsse von 27 Millionen Euro.

Viele Produkte verschwanden in der Zwischenzeit, unter anderem hat die Deutsche Asset Management im November 2016 Fonds der DWS-Flexpension-Serie liquidiert, die auch vielen Fondspolicen zugrunde lagen.

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Betroffen waren damals bis zu eine Million Kunden mit einem investierten Vermögen von rund 2,4 Milliarden Euro. Der Grund: Insbesondere kurzlaufende Fonds schafften es nicht mehr, die Garantie mit festverzinslichen Anlagen zu erfüllen und gleichzeitig mit Aktieninvestments eine vorzeigbare Rendite zu erzielen. 

Funktion der Fonds als Rentenersatz

Auch die jüngsten Kapriolen an den Börsen machen sich noch nicht in einem Ansturm der Kunden bemerkbar. Die befragten Fondsmanager zumindest haben bislang keine beschleunigten Zuflüsse wahrgenommen, bleiben aber hoffnungsvoll: „Der Zeitraum ist noch zu kurz. Wir beobachten aber generell eine höhere Nachfrage nach unseren Fonds, seit Anleger aufgrund der niedrigen Renditen am Geldmarkt nach Alternativen zur reinen Rentenanlage suchen“, berichtet Metzler-Fondsmanager Mathias Weil, der wie Kollege Heimburger gleich eine ganze Fondsfamilie betreut.

Für die Funktion als Rentenersatz spricht, dass die Fonds in vielen Fällen umso größeren Erfolg bei Kunden haben, je höher der abgesicherte Anteil ausfällt: „Diese Tendenz kann man tatsächlich langfristig erkennen, auch bei anderen Anbietern“, bestätigt Weil. Sein Bestseller ist der 256 Millionen Euro schwere Metzler Wertsicherungsfonds 96 (DE000A0YJMR8), der namensgebend maximal 4 Prozent Verlust zulassen soll.

„Wertsicherungsstrategien sind das Medium, um bei begrenzter Risikotragfähigkeit überhaupt höhere Quoten in riskanten Asset-Klassen halten zu können und solange investiert zu bleiben, wie diese performen“, so Weil, der die Aktienquote der renditestärksten Variante, Metzler Wertsicherungsfonds 90 (IE00B8KKF339), aktuell mit mehr als 53 Prozent angibt. Das reichte in den zurückliegenden fünf Jahren für 4,4 Prozent jährliche Rendite.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion